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Wir freuen uns, eine Gemeinschaftsausstellung von Hanna Brandes und Christina Chirulescu zeigen zu können. Für beide KünstlerInnen ist es die erste Ausstellung in München.

Christina Chirulescus kleine bis mittelformatige Leinwände zeichnen sich aus durch den Kontrast von oft lasierend gemalten Flächen, in die sie verhältnismässig kleine gegenständliche oder abstrakte Formen setzt. Die Hintergründe werden so manchmal zu Landschaften oder undefinierten Räumen, die Menschen, Tiere, oder nur ein Sechseck beherbergen. Gleichzeitig bleiben Figur und Grund seltsam disparat, Zusammenhänge bleiben rätselhaft, und jede Überlegung im Hinblick auf überkommene Dichotomien von Form und Inhalt oder Hintergrund/Vordergrund, konkret/abstrakt läuft ins Leere. Ihre Papierarbeiten in kleinen Formaten fügt sie zu wandfüllenden Installationen zusammen. In einer ähnlichen Weise wie in den Leinwänden, dem Medium Papier aber angepasst, und meistens schwarz auf weiß mit Betonung des Linearen spielt sie auch hier mit den Ebenen der Darstellung und den Erwartungen des Betrachters.

Hanna Brandes findet Dinge und Situationen, es sind die eher kleinen, rätselhaften Dinge des Alltags, die ihn interessieren und die Zwischenräume, die Nebenschauplätze, Nischen und Ecken. Ein winziges Plastikreh findet seinen Ort auf einem glitzernden Bonbonbapier, das Papier stammt aus einer Arbeit von Felix Gonzales Torres. Das verfügbare, materielle Relikt des geschätzten Künstlers wird verbunden mit der eigenen Arbeit, oder umgekehrt: das gefundene Reh, von dem man sich nicht trennen kann und das möglicherweise Erinnerungen birgt, wird auf einem Stück glitzerndem Abfall plaziert. - TWO YEARS OF LOVE, ein kleiner Ball, entpuppt sich als Haarknäuel, ganz regelmässig geformt, mit einem Goldfaden, der sich durchs Haar zieht. Diese preziose Kugel erscheint als eine Art Verdichtung von Leben, Emotionen, menschlichem Dasein, Körperlichkeit, zwischenmenschlicher Beziehung. Sie ist poetisch und sehr persönlich, kann auch etwas abstinent wirken durch das sehr intime Material Menschenhaar: Es ist eine sehr kleine Skulptur, aber gleichzeitig eine sehr große Menge Haar, gepresst in eine vollendete geometrische Form.

Christina Chirulescu, geboren 1974 in Sibiu/Rumänien, studierte bis 2005 Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. 2006 hatte sie ein DAAD Stipendium für Bukarest, Rumänien, 2002/20 03 studierte sie mit einem Auslandsstipendium in Krakau, Polen. Sie lebt und arbeitet in Nürnberg. Hanna Brandes, geboren 1973 in Peine, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der HBK in Braunschweig und wurde 2004 Meisterschüler von Walter Dahn.

Nach zahlreichen Teilnahmen an Gruppenausstellungen in Institutionen wie Bonner Kunstverein, Kunstverein Braunschweig (Brandes), Kunstverein Nürnberg (Chirulescu) und Einzelausstellungen in Projekträumen und Offspaces ist dies für beide Künstler die erste grössere Ausstellung in einem Galeriekontext.

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Christina Chirulescu / Hanna Brandes