press release only in german

Christoph Schlingensief kommt mit einem Teil seiner lebenden Weltmaschine nach Salzburg! Im Rahmen der großen Sommerausstellung am Mönchsberg, kunst auf der bühne. les grands spectacles II, übergeben Christoph Schlingensief und sein Team zwei Wochen lang eine, eigens für Salzburg konzipierte Installation des Animatographen, die anschließend für den Rest der Ausstellung im Museum zu erfahren sein wird. Auf dem Reykjavik Art Festival zeigte Schlingensief im Mai 2005 den ersten Teil des Animatographen, eine begehbare Fotoplatte, die die Idee des Wagnerischen Gesamtkunstwerks in einen Gesamtorganismus aus Oper, Film, Theater und Aktion überführt. Es folgten Installationen in Neuhardenberg bei Berlin (Sept. 2005), Namibia (Okt. 2005) und am Burgtheater Wien (Jan. 2006). Das zentrale Element des Neuhardenberger Animatographen, die Drehbühne mit Namen RAGNARÖK, ist derzeit (bis 5.11.2006) im Museum für bildende Künste Leipzig ausgestellt (Leihgabe: Sammlung Falckenberg). Schlingensief richtet sein Interesse in Salzburg darauf, „aus all den alten Öl-, Kino- und Fernsehbildern ein neues Bild zu malen, vor dem man nicht ehrfürchtig erstarrt, sondern in das man mit Anlauf reinspringt. Das ist das, was ich für die neue Mythologie halte. Wir müssen uns wieder verwirren lassen, damit wir wieder sehen können, damit wir endlich einen Blick auf uns riskieren!“ Das Leben, das Schlingensiefs Theateraktionen seit den 90er Jahren davon überzeugen wollten, dass es inszeniert und als groß angelegtes Täuschungsmanöver eigentlich eine riesengroße Sauerei ist, holt er im Animatographen offiziell in die Kunst zurück; Realität als Happening ohne Anfang, ohne Ende, eine Kunstform, die durchdreht. Im Animatographen baut Schlingensief an einem Kino für die Zukunft, in dem jede Erinnerung und jedes Bild überbelichtet werden. Die 1000fache Übermalung führt zurück zu einem Urbild, zu den Traumgewittern Buñuels und zu Stan Brackhages strukturellen Sehumbrüchen, aber auch zu Momenten des Environments (Paul Thek), Happenings und Activities (Alan Kaprow) und natürlich zu Mozarts Eiern…

HIER BIN ICH GOTT, HIER DARF ICHS SEIN! KEINE OFFENBARUNGEN, KEINE ERLÖSUNGSPHANTASIEN! HÜLLE UND INHALT! SACK UND EIER! BEWUßTSEIN UND BEKENNTNISS SIND GEFORDERT: DAS BEKENNTNIS ZUR EIGENEN SCHEIßE! DAS BEWUßTSEIN, DAß ES IM SACK SCHON WIMMELT! Das ist alles. (Christoph Schlingensief)

Eröffnung der Installation: Samstag, 29. Juli 06, 11:00 Uhr mit Christoph Schlingensief und seinem Team und Thomas Trabitsch, Direktor des Österreich.Theatermuseums, Wien

Pressetext

only in german

chickenballs. der hodenpark
eine Animatographische Installation von Christoph Schlingensief
im Rahmen der Ausstellung Kunst auf der Bühne. Les Grands Spectacles II
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg