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Die installativen Eingriffe der schottischen Künstlerin Claire Barclay (geb. 1968) reagieren gleichermaßen präzise wie athmosphärisch auf die vorhandenen Räumlichkeiten des jeweiligen Ausstellungsortes. Obwohl in ihrer Formensprache abstrakt, sind Barclays Installationen, Objekte, Zeichnungen und Prints eigentümlich erzählerisch, indem sie an Gewusstes und Bekanntes anknüpfen, ohne dies jedoch ausdrücklich zu formulieren. Ihre Arbeiten sind durch das weite Referenzfeld, das sie offen legen, auf einer intuitiven Ebene fassbar und erhalten sich gleichzeitig eine Aura des Geheimnisvollen.

Für das Erdgeschoss des Haus Salve Hospes entwickelt Barclay Arbeiten, die in ihrer Abfolge, ihren Referenzen und ästhetischen Charakteristika als Gesamtkomposition aufgefasst sind und eine Dramaturgie und Rhythmik von Raum zu Raum entwickeln. Die Objekte und Installationen nehmen die Vorgaben der räumlichen Gegebenheiten auf, erweitern oder konterkarieren sie. So werden etwa Durchgänge und Sichtachsen verstellt, Raumproportionen betont, Symmetrien gespiegelt und Dekor aufgenommen. In ihrem Vorgehen erreicht sie eine Verbindung von vorgefundener, historisch aufgeladener Architektur und künstlerischem Werk, ohne beides zu einem homogenen Ganzen zu verschmelzen. Vielmehr wird das Augenmerk auf die Besonderheiten beider Elemente gelenkt, indem sie sich gegenseitig steigern.

Claire Barclay war bereits mit Einzelausstellungen in der Tate Britain in London und dem Moderna Museet in Stockholm sowie in zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen wie der Biennale in Venedig oder in der Whitechapel Art Gallery in London vertreten. Ihre Präsentation im Kunstverein Braunschweig ist dagegen ihr erstes Auftreten in Deutschland. Die Ausstellung wird von einem Katalog begleitet, der die Arbeiten im Haus Salve Hospes ausführlich dokumentiert sowie Barclays Schaffen in einem erklärenden Text und einem Gespräch mit Janneke de Vries vorstellt.

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Claire Barclay
Kurator: Janneke de Vries