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Das Gemälde Felder im Frühling von Claude Monet zählt zu den bekanntesten und bei den Besuchern beliebtesten Werken der Staatsgalerie Stuttgart.

Es wurde 1906 als erstes impressionistisches Bild überhaupt durch den damals neu gegründeten Freundeskreis des Museums, den Stuttgarter Galerieverein, erworben. Die Ausstellung feiert so zugleich das einhundertjährige Jubiläum dieses Ankaufs und das des Stuttgarter Galerievereins, der sich mittlerweile zum zweitgrößten Förderverein eines deutschen Museums entwickelt hat.

Felder im Frühling bildet den Ausgangspunkt einer auf vierzig Hauptwerke konzent-rierten Ausstellung. Sie lädt dazu ein, die vielfältigen künstlerischen Gestaltungen eines Hauptthemas von Monets Kunst mitzuvollziehen, der Darstellung von Feldern und Wiesen. Den Auftakt dazu bilden die in Argenteuil zwischen 1873 und 1878 gemalten Felder. Unterschiedlich dicht gesetzte Pinselzüge verhelfen diesen frühen Felderdarstellungen zu großer Lebendigkeit und vibrierender Spannung. Häufig bevölkert Monet diese Naturschilderungen mit einer eleganten Stadtbewohnerin mit Sonnenschirm und ihrem kleinen Jungen, für die seine Frau Camille mit dem kleinen Sohn Jean Modell standen.

Dem landwirtschaftlich geprägten Kulturland von Argenteuil werden in den Seinelandschaften, die seit 1878 in der Umgegend in Vétheuil entstehen, unberührte Flurstücke und Wiesen gegenübergestellt. In ihnen erprobt Monet die systematische Anordnung der farbigen Zeichen, die zugleich die Bewegung der Vegetation und die unterschiedlichen Lichtverhältnisse einfangen. In den Frühlingsbildern des Jahres 1880 wird die Freude über das erneute Erwachen der Vegetation nach einem extrem harten Winter spürbar. Mit Monets Umzug nach Giverny 1883 geht die zunehmende Etablierung des Impressionismus als der wichtigsten Strömung der französischen Gegenwartskunst einher, als deren führender Vertreter Monet gilt. In vielen Werken dieser Zeit greift er erneut Motive aus Argenteuil auf, so in der bildfüllenden Darstellung von Frauen mit Sonnenschirmen. In Giverny entsteht 1887 auch das zentrale Werk der Ausstellung, Felder im Frühling. Es markiert einen Wendepunkt in Monets Schaffen, da es ein typisches Thema impressionistischer Malerei mit einer bemerkenswert strengen Flächengliederung und einer stark systematisierten Farbgebung formuliert. Es sind eben diese Strenge und Vereinfachung, die dem Bild seine unvergleichliche harmonische Wirkung und die unausgesetzte Bewunderung der Kunstfreunde sichern.

Die Ausstellung beschließt eine Auswahl der faszinierenden Pappelbilder von 1891, in denen der systematische Zug der Felder im Frühling fortgesetzt und zur Vollendung gebracht wird. In dieser Zeit wurde von Seiten der Kunstkritik die Eigenständigkeit von Monets Ansatz gegenüber dem Naturvorbild bereits als herausragende Qualität seiner Kunst gewürdigt. So schrieb der Monet-Bewunderer und Künstlerkollege Paul Signac: „Aber nein, Monsieur Monet, Sie sind kein Naturalist. In der Natur sind die Bäume nicht blau, die Menschen nicht violett, und Ihr großer Verdienst ist es, sie ebenso gemalt zu haben, wie Sie sie wahrnehmen, aus Liebe zur schönen Farbe, und nicht wie sie wirklich sind.“

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Claude Monet: Effet de Soleil- Felder im Frühling