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Vom 25. September 2010 bis 6. März 2011 präsentiert das museum franz gertsch eine Ausstellung der Schweizer Künstlerinnen Claudia & Julia Müller (*1964/65).

Die beiden Schwestern Claudia & Julia Müller leben und arbeiten in Basel, sie gehören zu den wichtigsten Vertreterinnen der aktuellen Schweizer Kunstszene. Seit 1992 agieren sie als Künstlerduo gemeinsam. Claudia & Julia Müller arbeiten mit verschiedenen Medien, die sie in ihren weiträumigen Installationen zu einem grossen Ganzen verweben. Dazu gehören Zeichnungsserien auf Papier, Wandmalereien, Collagen, Objekte und Videoarbeiten. Die Künstlerinnen bemächtigen sich des dreidimensionalen Raums und füllen ihn mit einer Arbeit, die nach dem Ende der Ausstellung wieder entfernt werden wird. In ihren Werken verknüpfen Claudia & Julia Müller konzeptuelle Ansätze mit subjektiven Bezügen, ebenso wie abstrakte Zeichen mit figurativen Darstellungen. Thematisch beschäftigen sie sich mit kulturellen Kontexten und beleuchten die Grundbedingungen menschlicher Existenz. Im museum franz gertsch realisieren die Künstlerinnen zwei ortsspezifische Installationen. In Raum 3 zeigen Claudia & Julia Müller eine angepasste und weiterentwickelte Version ihrer Installation „Rebus (Lehrling ohne Meister)“, die erstmals 2009 in Innsbruck gezeigt wurde. Fünf Elemente, die als visuelle Buchstaben gelesen werden können, sind in einem schwarzen Raum angeordnet und beziehen sich erzählerisch aufeinander. Der Titel „Rebus“ bedeutet Bilderrätsel, und so bleibt es dem Betrachter überlassen, die Beziehungen zu enträtseln. Für Raum 4 haben Claudia & Julia Müller eine umfassende Wandmalerei geschaffen, die von einer zentralen Holzstruktur ergänzt wird. Die intensive und atmosphärische Wandmalerei zeigt eine Landschaftsszenerie, die von schroffen, abstrakten Löchern durchzogen wird. In dieser Landschaft tauchen immer wieder Subjekte auf, verschiedene Paare sind als Spaziergänger/innen in der Szenerie unterwegs. Dies können Figuren der Künstlerinnen selbst sein, aber auch andere Zweierschaften und Doppelungen. Weiterhin befindet sich eine hölzerne, teilweise vergipste und bemalte Konstruktion im Raum, deren geometrische Struktur durch aufgebrachten Gips und Farbe wieder verfremdet und aufgelöst wird. Das Installationsobjekt kommuniziert mit der Wandmalerei, verstärkt den Dialog und das atmosphärische Wechselspiel aller Elemente dieser Rauminstallation. Im Kabinett findet ein Zusammentreffen der jüngeren Künstlerinnen mit Franz Gertsch statt. Dieser zeigt hier Zeichnungen aus seinen Skizzenbüchern um 1950, neoromantische, zarte und verspielte Studien und Entwürfe. Claudia & Julia Müller stellen den Arbeiten von Franz Gertsch ihre aus 30 Zeichnungen bestehende Serie „Flora & Fauna“ von 1992 gegenüber, die erste Arbeit, die sie als Künstlerduo zusammen geschaffen haben. Die Ausstellung der Künstlerinnen im museum franz gertsch – es ist ihre erste museale Einzelpräsentation in der Schweiz seit 2004 – erlaubt also einen Rückblick auf frühere Arbeiten und enthält ausserdem neue ortsspezifische Installationen.

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Künstler: Claudia & Julia Müller
Kurator: Anna Wesle