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Pressevorbesichtigung 5. März 2009, 14 Uhr

Das Haus am Waldsee stellt mit „Clemens Krauss - Aufwachen“ den jungen österreichischen Maler zum ersten Mal in einer Berliner Institution vor. Zur Pressevorbesichtigung am Donnerstag, den 5. März 2009, um 14 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

Nach internationalen Stipendien in Brasilien, Australien und Japan wird der in London, Wien und Berlin ausgebildete und in Berlin lebende Künstler sein gesamtes Oeuvre zwischen Performance und Malerei ausbreiten. Der 30-Jährige wird während der Ausstellungsdauer in den oberen Räumen der ehemals privaten Villa wohnen. Durch diese ungewöhnliche Ausstellungsform wird das Publikum an kreative Prozesse herangeführt, die normalerweise unsichtbar bleiben. Krauss macht das Private öffentlich, in dem er seine persönliche Sphäre, seine Kunstsammlung sowie sein Quellenmaterial im Audio-, Video- und Buchformat, mit den Besuchern teilt.

Die Ausstellung ist ein Experiment. Das Publikum ist Teilnehmer und Zeuge einer Schau, die im lebendigen Dialog zeigt, wie Malerei aus dem persönlichen Lebensumfeld heraus entsteht. Statt, als Künstlerstar in der eigenen Ausstellung abwesend zu sein, ist Krauss, ganz unheroisch, stets anwesend.

Krauss arbeitet an einer Vorstellung des zeitgenössischen Menschen als performative Verkörperung sozialer und medialer Erfahrung. Er fasst den menschlichen Leib als Metapher für Gesellschaft, Religion, Politik und Sexualität auf und begreift ihn in diesem Sinne stets als Projektionsfläche. Aus extremen Perspektiven setzt er Körper ins Bild, die vor weißem Hintergrund freistehen. Durch kräftigen Pinselduktus stark reduziert, erscheinen die extrem pastosen Körper sinnlich stark aufgeladen.

Medienbilder aus Nachrichtenmagazinen bilden den Ausgangspunkt der Bilder von Clemens Krauss. Indem Krauss auf die Kontexte von Demonstrationen und Kriegsschauplätzen verzichtet, wertet er die Körper in seinen Bildern positiv um. Sie scheinen Sport zu treiben, Sex zu haben oder zu tanzen. Fast unsichtbar unterliegt den Gemälden darüber hinaus eine sprachliche Ebene, die weiß in weiß Notizen als Gedankenfetzen aufscheinen läßt. Subtil wird mit diesen Bildern die Frage nach dem Hingeworfensein in eine transitorische Welt gestellt.

“Clemens Krauss – Aufwachen“ wird von Dr. Katja Blomberg kuratiert. Es entsteht ein Katalog in deutscher und englischer Sprache im Nicolai Verlag, Berlin.

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Clemens Krauss - Aufwachen

Kuratorin: Dr. Katja Blomberg