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Cordula Güdemann hat in den siebziger Jahren bei Rudolf Schoofs in Karlsruhe und bei Dieter Krieg in Düsseldorf studiert. Seit 1995 Professorin für Malerei an der Stuttgarter Kunstakademie, interessiert sie sich für die Inhalte der Form. Die Ästhetik des Scheins oder das Spiel der Verführung sind nicht Ihre Sache, es geht ihr eher um Entlarvung mithilfe der Ironie. Die Malerei ist ihr Medium und ihre Leidenschaft, die figurative Form ihre Sprache, die farbliche Dynamik ihr Rhythmus. Das Lebensgefühl, das alle Bilder durchzieht, ist geprägt von dem Bewusstsein der Vergänglichkeit jedes Zustandes, der Gegenwart als reiner Hypothese, der Dynamik des Fragmentarischen. Das Stipendium der Villa Massimo 1990/91 und die Auseinandersetzung mit der Stadt Rom prägte Ihre Malerei entscheidend. Dabei zieht sich ein Merkmal seit einigen Jahren konstant durch ihr Schaffen: die formale Montage.

Das Vergnügen an Dingen mit ihren banal-oberflächlichen Vortäuschungen einerseits und der reinen Malerei andererseits „öffnet gleichzeitig den Blick für das Befreundliche oder kippt sogar in Betroffenheit um, denn diese Kunst wildert tief im verdrängten Alltag“. So gesehen reflektiert Cordula Güdemann malend die Malerei und steht doch auch für engagierte, gesellschaftskritische Kunst. An den Fluchtpunkten der Eitelkeiten, den „Verfallszeiten der Dinge“ interessiert, bringt sie „mit einer drastischen malerischen Geste zugespitzt auf den Punkt, was sie ästhetisch, gesellschaftlich … und malerisch umtreibt, und wird damit zur ironischen, zuweilen auch beißende, aber niemals morilischen Kommentatorin unserer ‚lucky times’. (M. Schick) So sind auch die ‚Cowboys’ zu deuten. „Der Hut beherrscht ihr Denken, die Stiefel ihre Position, die Pistole ihr Tun.“ „Dabei kommt in den Cowboy-Arbeiten ein für Cordula Güdemann weiteres wichtiges Element ins Spiel, das geradezu in Kontrast zu der oben skizzierten Situation steht: die Auseinandersetzung mit der Alltags- und Popkultur, unter anderem mit dem Comic. Lucky Luke, der ewige Schwerenöter, gibt der ganzen Cowboy-Herrlichkeit als Ahnherr letztlich noch eine witzig-sympathische Note. Und man merkt dem lockeren Zeichenstil an, wie viel Lust sich hinter der malerischen Geste verbirgt, wie viel Spaß das künstlerische Spiel von Tarnung und Enttarnung macht, wie intuitiv der kreative Prozess ist. Das thematische Vorgehen führt bei Cordula Güdemann nicht zu intellektueller Verkrampfung, sondern zu temperamentvoller Vitalität.“ (P. von Olschowski)

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