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Die Ausstellung, die ihren Titel Luis Buñuel verdankt, nähert sich dem Phänomen Kino mit kritischem, bisweilen auch ironischem Blick. Ohne jede Fasziniertheit vom Massenpublikum versucht sie, weniger nahe liegende Beziehungen zwischen Kunst und Film herzustellen. Die Anzahl an Arbeiten, die bewegte Bilder verwenden, ist daher beschränkt. Stattdessen gibt es Skulpturen, Fotografien, Performance usw. Die ausgewählten Werke, die entlang zweier thematischer Achsen gruppiert sind – der Dekonstruktion des kinematografischen Apparats einerseits (Jacques André, Anetta Mona Chişa & Lucia Tkáčová, Andreas Reiter Raabe, Cory Arcangel) und der Appropriation andererseits (Guillaume Paris, Assaf Gruber, Thomas Stimm & Leopold Redl, Danai Anesiadou) –, versuchen, das Kino in Formen und Fragen aus der bildenden Kunst zu übersetzen. Die mittlerweile beachtlich vielen Filme machenden Künstlerinnen und Künstler werden also vorsätzlich ignoriert. Darüber hinaus ist keiner der teilnehmenden KünstlerInnen ausschließlich oder auch nur besonders am Medium Film interessiert. Wie aus der Ausstellung zu schließen, ist ein Bezug zum Film nicht automatisch an ihren anderen Werken abzulesen. In manchen Fällen existierte er gar nicht, bevor er durch den Kontext dieser Ausstellung bewusst hergestellt wurde. (Pierre Bismuth, 2010)

Pierre Bismuth Pierre Bismuth, 1963 in Paris geboren, lebt und arbeitet in Brüssel. 2005 erhielt er den Oscar in der Kategorie „Best Original Screenplay” für den Film „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“. In seiner Arbeit setzt er sich – oft humorvoll – mit den Phänomenen und Produkten der Massenkultur auseinander. Er hinterfragt festgelegte Codes in der Wahrnehmung der Realität und fordert in der Konfrontation mit kulturellen Objekten und deren scheinbar evidenter Bedeutung beim Betrachter eine kritische Haltung ein. Ausgehend von der Kunstgeschichte und den kulturellen Referenzen – in der Mode bis hin zum Film – arbeitet Bismuth in diversen Medien: von Collage und Zeichnung bis Installation, Video und Drehbuch.