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Seit der Auseinandersetzung mit Genderthemen in der Kunst und einem gesteigerten Bewusstsein für mediale Körperdarstellungen im öffentlichen Raum gewann die Rolle von Physikalität zunehmend an Bedeutung. Obwohl der Fokus auf unterschiedliche Genderkonstellationen mittlerweile allgemein verbreitet ist, setzen sich KünstlerInnen und MedientheoretikerInnen weiterhin mit der Funktion von Physikalität auseinander, die mit zahlreichen werbetechnischen Strategien und ihrer Einforderung des „perfekten Körpers“ einhergeht. Die Arbeiten in der Ausstellung beziehen sich auf das freudianische Lust- und Realitätsprinzip und fokussieren auf körperliche Aktivitäten in Sport und beruflichem Alltag, bei denen das Lustprinzip nur zu einem geringen Teil erfüllt werden kann. Was für BetrachterInnen lustvoll erschienen mag, führt zu extremer körperlicher Anstrengung und einem ständigen Gefühl des Versagens. Die Ausstellung zeigt Videoarbeiten, in denen Körper in höchstem Maße gefordert sind, um die ihnen in unterschiedlichen sozialen Kontexten zugeschriebenen Rollen zu erfüllen.

Walter Seidl Walter Seidl wurde 1973 in Graz geboren und studierte Amerikanistik, Kulturwissenschaften und Zeitgeschichte (Promotion) an den Universitäten Graz, New York, Paris und Seattle (u.a. Studium der Fotografie). Seidl realisierte diverse künstlerische Projekte und Ausstellungen in Europa, USA und Japan. Seine Artikel werden regelmäßig in österreichischen und internationalen Kunstzeitschriften publiziert. Seit 2004 betreut er die Kunstsammlung der Erste Group. Der Künstler, Autor und Kurator lebt in Wien.

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curated by_vienna 2010: Walter Seidl
Physikalität in Sport und Beruf

Künstler: Sonja Gangl, Nilbar Güres, Nicolas Jasmin, Ivan Moudov, Paul Pfeiffer, Renata Poljak, Nives Widauer