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Im Rahmen des 100-jährigen Dada-Jubiläums beleuchtet das Museum Haus Konstruktiv das dadaistische Erbe aus verschiedenen Perspektiven. In der historischen Ausstellung «DADA anders» richtet sich der Fokus auf drei herausragende deutschsprachige Künstlerpersönlichkeiten – Sophie Taeuber-Arp (1889–1943), Hannah Höch (1889–1978) und Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927) –, die die bis anhin eher männlich konnotierte Dada-Bewegung massgeblich mitgeprägt haben. Gleichzeitig markiert die Auswahl dieser sehr unterschiedlichen Protagonistinnen auch die drei geografischen Zentren der Dada-Bewegung, die 1916 in Zürich erstmals als solche benannt wurde, sich nach Berlin ausweitete und in New York ihre amerikanische Ausprägung fand. Ausschlaggebend für das Ausstellungsprojekt war die Beobachtung, dass zwar einige Frauen im Dada mitwirkten, sie jedoch oft im Schatten ihrer männlichen Mitstreiter Hans Arp, Raoul Hausmann, Marcel Duchamp, Man Ray und Tristan Tzara standen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich eine Vielfalt experimenteller Arbeiten in verschiedenen Medien, wobei insbesondere die multimedialen und performativen Ansätze der Dada-Frauen noch immer überraschend aktuell erscheinen. Während die Arbeiten von Sophie Taeuber-Arp und Hannah Höch bis heute weltweit in Ausstellungen gezeigt werden, ist das Œuvre der Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven weniger bekannt. Dabei nahm sie mit ihren skurrilen Kostümen, radikalen Auftritten, Readymades und visuellen Gedichten wohl eine der provokantesten Positionen ihrer Zeit ein. Die Ausstellung vereint zahlreiche Werke aus den Jahren 1916–1923, die uns von bedeutenden Sammlungen aus dem In- und Ausland zur Verfügung gestellt werden. Mit den parallel dazu gezeigten Einzelpräsentationen der zeitgenössischen Künstlerinnen Ulla von Brandenburg und Sadie Murdoch stellen wir Verbindungen in die Gegenwart her.

Unterstützt von:
Erna und Curt Burgauer Stiftung