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Die Galerie Bastian präsentiert zum zweiten Mal eine Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers Dan Flavin (1933 – 1996). Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Lichtinstallationen Flavins, der zu den einflussreichsten Vertretern des Minimalismus nach 1945 zählt.

Die aktuelle Präsentation umfasst sechs bedeutende Lichtinstallationen des Künst-lers. Darunter eines seiner wichtigsten Werke »Monument for V. Tatlin« (1969) aus einem Zyklus von insgesamt 39 Widmungen – eine Hommage an den russischen Konstruktivisten Vladimir Tatlin. Die Konstellation rekurriert auf Tatlins »Denkmal der III: Internationale« (1920). Tatlins unrealisierter Entwurf, eine Symbiose aus Kunst und Technologie, beeinflusste Flavin nachhaltig aufgrund seiner Radikalität. Darüber hinaus zeigen wir »the diagonal of May 25, 1963«, ein Werk aus der Serie, die den Beginn seiner Arbeit mit Leuchtstoffröhren markiert. 1963 montierte Flavin eine gelbe Neonröhre als Diagonale im Winkel von 45 Grad an die Wand seines Ateliers und nannte die Arbeit »diagonal of May 25 (to Constantin Brancusi)«. »Es war nicht nötig, die Lampe in eine bestimmte Position zu bringen; sie platzierte sich von selbst direkt, dynamisch, dramatisch an der Wand meines Arbeitsraums – ein schwebendes und anhaltendes gasförmiges Bild, das durch sein Leuchten seine eigene physische Präsenz an den Rand des Unsichtbaren drängte«, so Dan Flavin.

In seinen Werken untersucht Flavin das künstlerische Potenzial fluoreszierenden Lichts. Er arbeitet ausschließlich mit handelsüblichen Leuchtstoffröhren, die in Größe, Form und Farben standardisiert sind und seriell hergestellt werden. Er arrangiert die Lichtröhren, unverändert in ihrer Erscheinung, in unterschiedlichen Variationen und Kontexten. Flavin schafft so eine Neuinterpretation eines trivialen Industrieprodukts, das Ausgangspunkt für seine minimalistischen Kunstwerke ist.

Dan Flavins Lichtinstallationen entfalten im illuminierten Ausstellungsraum eine annähernd transzendente Wirkung. Im fluoreszierenden Licht der Neonröhren werden der Raum selbst und dessen Wahrnehmung zum Gegenstand der Betrachtung.