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Choi&Lager freut sich, I’m Keeping My Distance, die erste Einzelausstellung von Daniel Firman,präsentieren zu können.
Im Rahmen von I’m Keeping My Distance werden brandneue Skulpturen und Gemälde des französischen Künstlers Daniel Firman vorgestellt.

Jedes einzelne von Firmans Werken kann auf zwei Ebenen interpretiert werden, denn sie alle erkunden sowohl die physische als auch die psychische Dimension ihrer Inhalte. Entlehnt wurde der Titel der Ausstellung einer Reihe von Skulpturen, für deren Gestaltung Menschen dazu aufgefordert wurden, ihrenphysischen Rahmen zu „verräumlichen“, indem sie ihren Zeigefinger zur Unterstützung an eine Wand drückten. Gegossen bereits vor der Vollendung in Bronze stellt jeder Finger eine Art Standard dar, für den der/die Einzelne und sein/ihr Körper der einzige Bezug ist. Der gleiche Titel vermittelt jedoch auch eine psychologische Distanz, die wir gegenüber einer Sache möglicherweise einnehmen können. Die Ausstellung baut auf der durch die semiologische Gegensätzlichkeit erzeugten Tiefe auf, die aus dem Unterschied herrührt zwischen dem, was wir wahrnehmen und dem, was gesagt wird.

„Diese starren Formen, unveränderbar stimmlosen Klängen ganz ähnlich, kristallisieren diese absurden Bewegungen, die sich mit blinden und groben Gesten auf das Medium abdrücken. Diese Formen, als Zwischending zwischen aus Gips rekonstruiertem Flachrelief und Gemälde, stören unsere Verstehenssphäre. Wir entdecken den primitiven Akt des Bildhauers, der gestaltet und dabei die Materialstruktur in einer Art und Weise formt, die ihr Volumen einhaucht.“

Die optische Illusion, die beim Betrachten des „Inneren“ der Serie entsteht, ist noch ein weiteres Beispiel für die Verwirrung der Sinne, die kennzeichnend für das Werk Firmans ist. Das Licht kehrt den negativen und den positiven Raum der Gussform um. In Daniel Firmans Arbeiten geht es um eine Besinnung auf das Gefühl von Tun und Handeln. Diese Prozesse sind eine Möglichkeit, die Form und das Entstehen einer Form in einem von Bedeutung erfüllten Protokoll zu vermischen.

Daniel Firman stellt uns ein gemaltes Werk vor, wie wir es noch nie zuvor bei ihm gesehen haben, das noch nicht ganz ein Gemälde ist, aber am Ende eines wird. Mit der Verwendung von Wörtern als Bezug zu einer Handlung, die einem in den Sinn kommt, und als Bindeglied zu seiner Arbeit zeigt der Künstler eine brandneue Serie von Werken, die er 2015 in New York geschaffen hat.

„Mit dieser Arbeit stelle ich die Frage des Tuns ohne etwas zu tun und der Ablehnung, etwas zu schaffen, das wir schaffen, indem wir genau das ablehnen.”

Die Serie besteht aus drei Aktionen:
Mit der Zeichnung:
Ich weigere mich, heute zu zeichnen
dem Gemälde:
Ich weigere mich, heute zu malen
und dem Druck:
Ich weigere mich, heute zu drucken

Die Serie spielt auf die technischen Anforderungen an und offenbart durch die Sätze und deren Bedeutungen genau das Gegenteil dessen, was der Künstler eigentlich tun sollte. Es wird eine Art widersinniges Verhältnis zwischen den verwendeten Gesten und der Bedeutung des Satzes hergestellt. Genau das Ergebnis des Prozesses der Vorbereitung der Ausstellung ist die Verleugnung eines solchen Einsatzes von Zeit und Energie. “I’m Keeping My Distance” ist eine Ausstellung, die sich selbst in der – als Ankerpunkte in Zeit und Raum gesehenen – Direktheit zwischen Körper und Seele distanziert.