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Die Arbeiten von Daniel Josefsohn (*1961, lebt in Berlin) bewegen sich an der Grenze zwischen Kunst, Design, Modefotografie und Gestaltung. Sie fangen damit das Gefühl einer Generation ein, die sich spielerisch zwischen den unterschiedlichen Medien und Stilrichtungen bewegt und eine ganz eigene Sprache für ihr Leben und ihre Umwelt gefunden hat. Das besondere seiner Arbeiten liegt vor allem in ihren Brüchen: Seine Fotos sind nicht nur ästhetisch und durchkomponiert. Vielmehr verbergen sie unter ihrer hochglänzenden Oberfläche das Abgründige und Verschwiegene. Wie z.B. die Aufnahmen eines bürgerlichen Wohnhauses in der deutschen Provinz: Die Architektur, der dazugehörende Garten, die Gardinen vor dem Fenster erscheinen beliebig. Doch handelt es sich um den Ort eines Verbrechens, welches durch den „Kannibalen von Rothenburg“ weltweit medial bekannt wurde. Gerade diese Spannung zwischen der formal ästhetischen Oberfläche der Aufnahmen und der entsprechenden Geschichte, bzw. das Wissen um die Ereignisse, lädt die Bilder politisch auf. Ob es sich um Rechtsradikalismus in Deutschland oder den Nahost-Konflikt in Israel handelt, Josefsohn findet ungewöhnliche Motive und irritierende Szenen. Seine Serie „Jewing Gun“ porträtiert junge israelische SoldatInnen. Die Fotografien sind geprägt von einer Widersprüchlichkeit zwischen den Uniformen und kleinen Accessoires wie z.B. Sonnenbrillen, die die Aufnahmen wie eine Modestrecke für ein Magazin wirken lassen. Tatsächlich aber zeigen sie den Ausdruck von Persönlichkeit, den diese Menschen der Uniform mit diesen Details abringen. Das alles hält Josefsohn nicht aus der Situation des unbeteiligten Beobachters fest, sondern mit den Augen des bewusst Hinsehenden und jenseits von den medial so häufig wiederholten Stereotypen.



Daniel Josefsohn arbeitet seit 1995 als freischaffender Fotograf für zahlreiche Magazine. Neben Fotografien und Fotostrecken schafft Josefsohn aber auch Filme oder Objekte. Die Ausstellung im Kunstverein Hamburg ist seine erste institutionelle Einzelpräsentation. 



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Daniel Josefsohn

Es wird alles gut Mutter