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Daniel Spoerri. Lovis-Corinth-Preis 2016

Eröffnung: Samstag, 22. Oktober 2016, 19 Uhr

Der Schweizer Ausnahmekünstler Daniel Spoerri (* 1930 Galatz/Galati, Rumänien), dem 2016 der Lovis-Corinth-Preis verliehen wird, gilt in der internationalen Künstlergruppe „Nouveau Réalisme“ als einer der wichtigsten Vertreter der Objektkunst. Als Meister der Assemblage und Begründer der „Eat Art“ schreibt Spoerri Kunstgeschichte und ist mit seinen Werken in den großen Museen der Welt vertreten. Mit der Erfindung des „Fallenbildes“ („Tableau piège“) beginnt Spoerris künstlerische Karriere. Gegenstände, die in spontanen, ordentlichen oder unordentlichen Situationen vorgefunden werden, befestigt er auf ihrer zufälligen Unterlage. Das Resultat wird zum Bild erklärt und an die Wand gehängt. Spoerris eigentliche Passion ist das Sammeln alltäglicher, trivialer Gebrauchsgüter der konsumorientierten Wegwerfgesellschaft. Seine Fundstücke sammelt er nicht, um zu besitzen, sondern um sie sichtbar zu machen. Aus dem geistigen und materiellen Zwischenlager entsteht über Jahre eine Anhäufung von kulturellen Objekten, die Spoerri mit hintersinnigem, aber auch ironisch-humorvollem Seitenblick zu mehrdeutigen Assemblagen zusammenfügt.

Anlässlich der Auszeichnung seines Lebenswerkes widmet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie dem vielseitigen Grenzgänger eine retrospektive Werkschau, die seine kuriosen Assemblagen und grotesken Bronzeplastiken zwischen skurrilabsurder Erscheinung und magisch-transzendenter Bedeutung ausbreitet.