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Die Aquarelle und die überarbeiteten Fotografien des 1966 in Caracas geborenen und in Madrid lebenden spanischen Künstlers Darío Basso sind eine Huldigung an die Schönheit der Natur, an ihre formale und farbliche Vielfältigkeit. Leuchtende und kontrastreiche Farben und Formen, sowie eine starke Dynamik zeichnen diese Arbeiten aus. Weniger jedoch die getreue Realitätswiedergabe, als vielmehr eine Kombination von Detailaufnahme und expressiver Verfremdung kennzeichnen diese Werke des Künstlers, der auf seinen Reisen stets ein Tagebuch mit Aquarellen führt und seine Umgebung in Fotografien festhält.

Wiederholte Aufenthalte im Regenwald Venezuelas, die Erforschung der einheimischen Vegetation auf den Spuren Alexander von Humboldts, hatten den Künstler zu diesen Zyklen von Blätter- und Blütenbildern angeregt, in denen Fragmente, Details einer prächtig wuchernden Vegetation dargestellt werden. Diese Untersuchungen hatten zwischen 1999 und 2002 zu der ersten Serie Humboldt geführt, die als Katalogisierung der umgebenden Flora gelten kann.

Eine ganze Reihe von Aufnahmen und Aquarellen sind auf der vor der galizischen Küste auf der Höhe von Vigo gelegenen Insel Ons entstanden (Serie Ons). Diese Insel gehört zu einem Naturschutzgebiet, in dem der Mensch auf ganz besondere Weise im Einklang mit der Natur lebt. In diesen Werken sind Ansichten von Landschaftsausschnitten in unterschiedlichen Abstraktionsgraden zu finden, die wechselnde Impressionen in Abhängigkeit von der Tageszeit und den klimatischen Verhältnissen bieten. Die stark mit Wasser verdünnten Farben sind im Auftrag nicht klar voneinander abgegrenzt, sie verlaufen ineinander. Dies führt zu völlig neuen Farbmischungen und sorgt für eine immer stärkere Verfremdung, die weitgehend dem Zufall überlassen wird.

Bei dem Zyklus Winterreise liess sich Basso von dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert inspirieren und unternahm einen Spaziergang durch den Botanischen Garten in Madrid, wo er europäische Winterpflanzen fotografierte. Die Werkgruppen Eros und Body Flower hingegen beziehen sich auf die menschlichen Körperformen und auf die menschliche Erotik. Hierfür komponierte der Künstler stillebenartig insbesondere Orchideen in seinem Atelier und nahm deren Fortpflanzungsorgane auf.

Den Vorstellungen der Romantik folgend, lässt sich der Künstler von der Natur zu beeindruckenden Aufnahmen verleiten. Die Fotografien dienen als Kompendium der formalen Lösungen für seine Gemälde, werden aber durch den Einsatz von Aquarellfarben zu eigenständigen Kunstwerken. Durch diese Überarbeitung und den Einsatz von in der Natur nicht vorkommenden Farbkombinationen, handelt es sich nicht um getreue, realistische Naturdarstellungen, sondern um Verfremdungen. Die analogen Aufnahmen, von denen immer nur ein einziger Abzug angefertigt wird, werden zwischen einem Aluminiumträger und Plexiglas aufgezogen. Durch die Übermalung werden zentrale Details stärker hervorgehoben. Dieses abstrahierende Verfahren sorgt darüber hinaus für die Einzigkeit eines jeden Werkes.

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Dario Basso
Aquarelle und überarbeitete Fotografien