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In den letzten Jahrzehnten ist gerne von der Kunst als einer Möglichkeit der Befreiung die Rede gewesen. Sie soll uns alternativer Betrachtungsweisen der Welt bieten, die uns vor der Meinungsherrschaft der Massenmedien und Ideologien befreien, und selbst soll sie befreit werden von den Interpretationen und Zwängen institutioneller Autoritäten. Ob nun Kunstschaffende, Publikum, Werke und ihre Interpretationen: Alle Akteure sollen gleichberechtigt vereint sein im freien Spiel der zeitgenössischen Kunst. Was aber, wenn der Mensch in der Kunst plötzlich zum Objekt wird, zu einem Mittel zum Zweck? Wenn zeitgenössische Kunst die realen Verhältnisse unserer Gegenwart und auch die darin herrschenden Ungerechtigkeiten abbildet, bedeutet „Realismus“ mitunter, diese Ungerechtigkeit im Werk manifest zu machen. Ob nun der (fremde) Körper zum Material wird, oder wirtschaftliche Zwänge das Verhältnis zwischen Künstlerin oder Künstler und anderen „Beteiligten“ bestimmen: Zeitgenössische Arbeiten machen die Instrumentalisierung des anderen oftmals zum eigentlichen Thema, um dadurch auf die oftmals ungerechten Strukturen unserer Gesellschaft hinzuweisen – und auf die unausweichliche Verwicklung der Kunst selbst in diese Strukturen. In seinem Gastspiel im Ludwigsburger Kunstverein möchte der Kunstraum: Morgenstraße dieses Dilemma anhand mehrerer Arbeiten internationaler Künstlerinnen und Künstler betrachten.

Die Ausstellung findet statt im Kunstverein Ludwigsburg:
 Wilhelmstr. 45/1 71638 Ludwigsburg http://kunstverein-ludwigsburg.de

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Das Blut an meinen Händen
Kuratorenteam: Kunstraum: Morgenstrasse, Karlsruhe

künstler:
Santiago Sierra, Teresa Margolles, Artur Zmijewski, Goran Trbuljak, Björn Braun, Habib Asal, Cai Yuan / Jian Jun Xi, Alexander Basile