press release only in german

Das Projekt „Das erinnerte Haus“ spricht in erster Linie Jugendliche aus migrationsgeprägten Familien und deren deutsche Mitschülerinnen und Mitschüler an, um sie im doppelten Sinne als Vermittlerinnen und Vermittler zwischen den Kulturen zu gewinnen. Das plastische Bild der letzten Wohnstätte der Eltern/ Familie/ Großeltern in der sie lebten, bevor sie nach Deutschland ausgewandert oder geflüchtet sind, dient dabei als Grundlage für den Austausch zwischen Jugendlichen mit deutschem- und Migrationshintergrund. Die Jugendlichen haben Modelle dieser Häuser nachgebaut, die nun im Museum Folkwang zu sehen sind.

In Zusammenarbeit mit den Essener Schulen: Gesamtschule Holsterhausen, Frida Levy Gesamtschule, Gesamtschule Süd, wurden die Jugendlichen im Rahmen eines Unterrichtsprojektes angeregt, eine intensive Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und ihren kulturellen Wurzeln zu betreiben. Ein Austausch darüber ist durch verschiedene Medien (Fotos, Briefe, Texte, Bilder etc.) unterstützt worden.

Die entstandenen Hausmodelle werden nun vom 09.07. - 09.08.2004 sowohl im als auch außerhalb des Museum Folkwang präsentiert. Da die nachgebauten Hausmodelle als eigenständige Objekte wirken sollen, wird bewusst auf eine zusätzliche Kunstausstellung verzichtet. Ergänzend zum Projekt wird ein Symposion veranstaltet, in dem 11 junge und renommierte zeitgenössische Künstler ihre Kunst vorstellenwerden. Diese Künstler setzten sich dezident mit Fragen zu Migration und Interkulturalität auseinander.

Das geplante Symposion wird sich mit folgenden Fragestellungen und Themen beschäftigen: Persönliche Migrationsehrfahrungen und Reflektionen. Gibt es Metaphern? Wenn ja, durch welche Herangehensweisen werden die durch Migration entstandenen Erfahrungen in der Kunst thematisiert? Wie konstituieren sich Identitäten in diesem Erfahrungsprozess? Wenn es eine migrationsspezifische Kunst gibt, wie äußert sich darin die kulturelle Herkunft? Ist eine universale Bildsprache möglich? Kann zeitgenössische Kunst eine Verbindung zwischen unterschiedlichen Kulturen in Deutschland schaffen?

Folgende Künstler nehmen am Symposion teil: Jan Albers, Parastou Forouhar, Berkan Karpat, Hüseyin Karakaya, Martín Mele, Neringa Naujokaite, Peter Reichenbach, Milica Reinhart, Susa Templin, Nasan Tur, Jerry Zeniuk

Pressetext

only in german

„Das erinnerte Haus“
Ein Projekt der Mobilen Städtischen Galerie im Museum Folkwang

KünstlerInnen: Jan Albers, Parastou Forouhar, Berkan Karpat, Hüseyin Karakaya, Martín Mele, Neringa Naujokaite, Susa Templin, Nasan Tur, Jerry Zeniuk

Symposion: 09. Juli 2004, 10 – 18.55 Uhr