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Neben René Magritte und James Ensor gilt der belgische Maler Paul Delvaux (1897-1994) als der bedeutendste Künstler seines Landes. Ab 1929 entwickelte er aus der Bekanntschaft und Liebe zu seiner späteren Frau ein künstlerisch einzigartiges weibliches Wesen. Delvaux’ Bilder zeigen einen jungen, feenhaften Frauentypus mit blonden langen Haaren und dunklen Augen. Statuenhaft steht seine Figur, verdoppelt oder in Gruppen, in einem perspektivisch tiefen Raum. Über die Erotik dieses meist unbekleideten Wesens, über das Verhältnis dieser Frau zur Psychoanalyse, zum Christentum wie zur männlichen Sexualität ist viel geschrieben worden. Delvaux hat seine Frauen ab 1937 nicht nur in eigentümliche, von der italienischen Malerei der Renaissance, von de Chirico und Magritte beeinflusste Bildräume gestellt, sondern ihnen Spiegel, Schädel oder Lokomotiven als Symbole der unergründlichen menschlichen Seele und des Unbewussten mitgegeben. Auch der Kontrast zwischen den unbekleideten Frauen in antikischen Stadtarchitekturen und einem bürgerlichen oder wissenschaftlichen Habitus der männlichen Begleiter ist sprechend.

Mit 45 herausragenden Gemälden und 30 Zeichnungen aus internationalen Sammlungen widmet sich die Kunsthalle Bielefeld seit vielen Jahren erstmals wieder in Deutschland der vielschichtigen Bedeutung des Werks. Das Projekt wird mit Unterstützung der Fondation Paul Delvaux in St. Idesbald vorbereitet. Die Stiftung der Sparkasse Bielefeld hat die Finanzierung des aufwändigen Vorhabens ermöglicht. Der ausführlich bebilderte Ausstellungskatalog mit Hauptwerken von 1929 bis 1972.

Pressetext

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Das Geheimnis der Frau
Paul Delvaux und der Surrealismus