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"neuer atlas" - Kunst und Wissenschaft

Alle drei Künstler sind Bildhauer und wichtige Teilnehmer des Projekts "neuer atlas", wobei die künstlerischen und thematischen Querverbindungen zahlreich sind, wie bereits einige gemeinsame Ausstellungsprojekte skizziert haben.

Reiner Matysik beschäftigt sich im Rahmen seiner künstlerischen Arbeit mit der Entwicklung neuer Lebensformen, die in den verschiedenen Arbeitsfeldern der botanischen Wissenschaftsbereiche angesiedelt sind. In diesem Zusammenhang entstehen beispielsweise z. t. raumgreifende Modelle neuer Pflanzen, sowohl im Bereich der Objektkunst wie auch als Rauminstallationen. Erweitert wird sein botanischer Kosmos durch fotografische und filmische Umsetzung seiner Ideen, Texten und Vorträgen sowie Performances und Publikationen. Von ihm sind im gutleut verlag die Bücher "Thailändisches Erbgut", "sexuelles vegetieren" und "wesen" erschienen. Der Textband dazu mit dem Titel "utopie" ist in Arbeit und wird zur Langen Nacht der Museen innerhalb dieser Ausstellung vorgestellt.

Trevor Gould, in Südafrika geboren und früh im Alter von Anfang zwanzig nach Kanada ausgewandert, ist seit den 1980er Jahren Professor für Skulptur an der Concordia University in Montreal. Sein Thema sind das Wilde und das Zivilisatorische. Seine figürlichen Skulpturen, die nicht selten Metamorphosen aus Tier und Mensch darstellen, werden im Rahmen seiner Arbeit oft mit Modellen verschiedenster Szenarien dieser Begegnungen, vor allem aber mit umfangreichen Aquarell-Serien kombiniert. Man könnte ihn hier als eine Art Zoologen bezeichnen, der sich in seinen Projekten auch immer wieder mit der Historie zivilisatorischer Prozesse in diesem Bereich beschäftigt. In Vorbereitung ist das Buch "un monde naturel", zahlreiche weitere Publikationen liegen bereits vor.

Michael Wagener hat Bildhauerei und Fotografie studiert und bezieht seine thematischen Anregungen hauptsächlich aus der Geografie, vor allem der Kartografie. In Form von Landkartenbildern und Objekten, den so genannten "topografien", aber auch Fotografien und Texten, sowie Rauminstallationen werden hier neue Formen des Vermessens vorgenommen, die künstlerisch einerseits versuchen, die Welt aufzuzeichnen, sich andererseits scheinbar utopischen Entwürfen verpflichtet fühlen.

Die Publikation "taschenatlas / taschenkosmos" dokumentiert diese Versuche und ist gleichzeitig Teil 1 und die Skizze für das umfassende Projekt "neuer atlas". Als zweiter Teil erscheint das Buch "dauerlandschaft" in Zusammenarbeit mit der Autorin Kirsten Kohlhaw und dem Lyriker Marcus Roloff und wird ebenfalls zur Langen Nacht der Museen erstmals dem Publikum in einer Dauerlesung vorgestellt.

Ein Ausstellungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem gutleut verlag, Frankfurt a. M.

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das humboldt-ding - ein expeditionsbericht
Ausstellung im Rahmen des Projekts neuer atlas- Arbeiten zur Botanik, Kartografie und Zoologie
Kuratoren: Monique Förster, Dirk Teschner

Künstler: Trevor Gould, Reiner Matysik, Michael Wagener