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Das Museum Georg Schäfer widmet sich 2011 dem Thema Tier. Ausgehend von der Sammlung des Museums Georg Schäfer in den Abteilungen Malerei und Graphik des deutschsprachigen Raumes sehen Sie eine umfangreiche Schau mit über 50 Gemälden und rund 80 Zeichnungen zur gewachsenen ambivalenten Beziehung zwischen Mensch und Tier. Wie der Titel besagt, liegt der Akzent auf der Darstellung des Tieres selbst, folgend der Vorstellung des 19. Jahrhunderts von einem auch motivisch begründbaren Spezialistentum in Deutschland. Während die großen Tierschilderer in Europa unverwechselbare stilistische Kunstauffassungen gestalteten – wie in Frankreich Constant Troyon oder in Schweden Bruno Liljefors – kristallisiert sich in Deutschland in vielseitiger Breite die Bindung an die genremäßige Gattung Tiermalerei heraus, insbesondere im Umkreis der Münchner Schule. Die Bezeichnungen „Pferde-Krüger“, „Katzenraffael“, „Enten-Koester“ oder „Löwen-Dill“ verweisen wiederum auf die Verschwägerung von Künstlername und Motiv im Spezialistenfach und finden in der Ausstellung genauso Niederschlag wie neue Perspektiven in der Tier-betrachtung des 19. Jahrhunderts an sich: das Erkunden des Seelenlebens der Tiere, die Beobachtung exotischer Tiere in Zoologischen Gärten, das Verhältnis zum Nutztier unter den Zwängen der Industrialisierung und die punktuelle Besinnung auf den Tierschutz. Die ausgestellten Werke stammen von Wilhelm von Kobell, Franz Krüger, Johann Konrad Hottinger, Johann Adam Klein, Heinrich Bürkel, Paul Meyerheim, Bruno Piglhein, Christian Kröner, Anton Braith, Otto Dill und anderen in der graphischen Sammlung. Hochkarätige Gemälde der Künstler Josef Wopfner, Johann Baptist Hofner, Carl Spitzweg, Franz Quaglio und Josef Wenglein sind neu zu entdecken. Spitzwegs tierische Nabelschau, Friedrich Voltzs narrative Tierkomik oder Carl Steffecks Pferdevernarrtheit sprechen von markant unterschiedlichen Standpunkten der Fächler Tiermalerei. Bedeutsame Sonderleihgaben im Bereich Malerei von Franz Marc und Lovis Corinth wenden das Blatt der Tierdarstellung zum frühen 20. Jahrhundert. Gegliedert nach Themenbereichen, lassen sich Varianten des Tierbildes entdecken: Das Tier als bester Freund des Menschen, als Prestigeobjekt, als Handelsware, als idealisiertes Wesen und als Spiegel eines gesteigerten Naturgefühls. In dieser Ausstellung darf zudem über die zwiespältige Analogie von Mensch und Tier gelacht werden. Trotz weiter zeitlicher Horizonte in der Ausstellung wirken ausgewählte Schlüsse und Aussagen über das Verhältnis zum Tier zugeständnislos gültig bis zum heutigen Tag, ob ausgesprochen von Christian Morgenstern „Weh dem Mensch, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt“ oder von Albert Einstein „Gott würfelt nicht.“

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Das Tier und der Mensch.
Gemälde und Graphik von
Wilhelm von Kobell bis Franz Marc

Künstler: Anton Braith, Heinrich Bürkel, Lovis Corinth, Otto Dill, Johann Baptist Hofner, Johann Konrad Hottinger, Johann Adam Klein, Wilhelm von Kobell, Christian Kröner, Franz Krüger, Franz Marc, Paul Meyerheim, Bruno Piglhein, Franz Quaglio, Carl Spitzweg, Carl Steffeck, Friedrich Voltz, Josef Wenglein, Josef Wopfner