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David Goldblatt (*1930) lebt in Johannesburg. Seit 1948 hat er das Leben in Süd-Afrika während und nach der Apartheid fotografisch dokumentiert. Seine Arbeiten veröffentlichte er in Zeitschriften, vor allem aber in Büchern. Sein Hauptwerk, „South Africa: The Structure of Things then“ erschien 1998. Es zeigt südafrikanische Erinnerungsorte, die soziale Verwerfungen im Lande widerspiegeln.

Im museum kunst palast wird eine neue, ca. 70 bis 80 Fotos umfassende Werkgruppe ausgestellt, die „Platteland Intersections“. David Goldblatt bereist die südafrikanische Provinz. Seine Fotos schildern die Schäden an Menschen und Landschaft durch industrielle Eingriffe und Lebensformen in einem Land, dessen Menschen sich nach der Apartheid völlig neu orientieren müssen. Ihnen wird die Serie „Johannesburg Intersections“ gegenüberstehen, die den Schwerpunkt auf Ansichten der Metropole legt. Daraus ergeben sich spannende Konstellationen zwischen politischer und realer Geografie, sichtbar gemacht in den Umformungen der Stadt und des Landes. Es entsteht so ein neues Bild des Landes im 21. Jahrhundert.

Goldblatt hatte bis in die 1990er Jahre ausschließlich schwarz/weiß fotografiert. In Jahrzehnten entwickelte er eine eindringliche Ästhetik, die nie hinter der dokumentarischen Botschaft seiner Bilder zurückblieb. Im Bewusstsein, dass mit dem Beginn der Regierung von Nelson Mandela eine neue Epoche in der Geschichte des Landes angebrochen war, suchte Goldblatt nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Er fotografiert seit nunmehr sechs Jahren farbig. Sein erstes Projekt galt einer aufgegebenen Asbest-Mine in Australien.

Erst spät wurde David Goldblatt in Europa wahrgenommen. Auf der documenta 11 war er mit zwei Werkgruppen vertreten, einer Auswahl der älteren Serie „Boksburg“ über das Leben der weißen Afrikaner und mit einer kleinen Auswahl von neuen Farbfotografien aus der Serie „Jo’burg Intersections“.

Mit seiner einzigartigen Bildsprache zählt David Goldblatts zu den bedeutenden Vertretern zeitgenössischer Fotokunst. Seine konsequente Ästhetik verstärkt die engagierte Aussage der Werke.

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