David Mabb & Henrik Schrat

David Mabb und Henrik Schrat beziehen sich in ihren Arbeiten durch das Ineinandergreifen der jeweiligen Interessen an Utopien und Dystopien auf- einander. Diese Ausstellung ist Ergebnis eines ’Filtrationsprozesses’ histo- rischer Manifestationen utopischen Denkens. Hierbei dienten die folgende zwei Bücher als Ausgangspunkt: Wood beyond the World (1892) von William Morris und Roadside Picnic (1977) von Arkady und Boris Strugatsky. An- stelle der Konstruktion einer neuen Utopie, basiert die Ausstellung auf den Grundsätzen von Dynamik und Ambivalenz und bildet eine frische Referenz auf utopische Vorstellungen der Geschichte, mit einer besonderen Betonung auf die Vielzahl der verschiedensten Ursprünge des Kommunismus (Utopischer Kommunismus, Avantgarde Kommunismus und dem „Kommunismus“ von 1945 bis 1989 in Osteuropa). Diese historischen Referenzen dienten der kritischen und indirekten Prüfung einer „nearest nearness“ mit den Möglichkeiten der Kunst. Folglich überschneidet sich David Mabbs Reproduktion von William Morris’s Kelmscott Druck zu einer späten romantischen Fantasieerzählung mit dem Denkmal für Boris Strugatzky von Henrik Schrat. Ein Wandbild (Schrat), das beide Werke durchquert, wird von einer roten Rakete (Mabb) beleuchtet. Die kommunistischen Kampfhymne “Red Wedding” bildet den Soundtrack zu einem Video mit der Pixilation von Morris Blumenmuster. Diese gemeinsame Ausstellung basiert auf der kooperativen Atmosphäre eines Austausches, der in den Arbeiten sichtbar wird, die als Ganzes, anstelle der Summe von Einzelteilen wirken.

Henrik Schrat studierte Malerei und Bühnenbild in Dresden und Fine Art Me- dia an der Slade School in London. 2011 promovierte er an der Universität Essex zum Thema Comic und sein Potential als visuelles Display von Organi- sationen. Seine Arbeiten wurden international in Einzel- und Gruppenausstel- lungen gezeigt. U.a. in “Global Players” (Tokio, 2005), “Eat the Food” (MOC- CA, Toronto) 2007), “Report on Probability B” (IMT, London, 2012). Schrats Arbeiten sind ortsspezifische und narrative Wandmalereien, Zeichnungen und Comics, die als Multifunktions-Format dienen.

David Mabb arbeitet seit über zehn Jahren mit dem Design des Sozialisten William Morris. Morris zufolge spielt das Innendesign eine bedeutende Rolle in der Transformation des Alltagslebens. Diese essentielle politische Motivation steht hinter vielen seiner Werke als Designer, Kunsthandwerker und Gründer von „Morris&Co.“. Mabbs Malereien, Fotografien, Textilarbeiten und Videos, arbeiten jeweils auf verschiedene Weise mit und gegen Morris Utopie und in Kontrast zu anderen Formen moderner Produktion. Mabbs Arbeiten wurden international u.a. in 27 Einzelausstellungen in UK, Irland, Norwegen, Lithauen, Canada, USA und Indien gezeigt. Er hatte zudem ein ‘Abbey Fellowship’ in Malerei an der “British School at Rome”.

LoBe London/Berlin Schererstraße 7 13347 Berlin-Wedding Öffnungszeiten während der Ausstellung Donnerstag - Samstag 13.00 - 18.00

David Mabb & Henrik Schrat
Kuratoren: Elke Falat & Olivia Reynolds