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Für die Neueröffnung nach der Beendigung seiner Renovationsarbeiten hat Fri-Art zwei Pariser Kuratorinnen eingeladen: Caroline Ferreira und Marianne Lanavère werden ihre Ausstellung Densité +0 präsentieren.

Im Gefolge der Künstler, die Ende der Sechzigerjahre eine Entmaterialisierung des Kunstgegenstandes versuchten und diesen durch konzeptuelle, immaterielle oder vergängliche Vorschläge ersetzten, bekunden einige zeitgenössische Kunstschaffende erneut Interesse an den Begriffen Leere, Verschwinden oder Unsichtbarkeit. Durch die formale Zurückhaltung bezeugen sie eine Schärfe der Wahrnehmung, welche ihre Sensibilität der Welt gegenüber auf direktere Weise ausdrückt. Densité ±0 ermöglicht einen Einblick in diese einzigartigen Praktiken der zeitgenössischen Kunst. Wie der Titel bereits sagt, vereinigt die Ausstellung Werke, deren offensichtliche visuelle Reduzierung den konzeptuellen und emotionalen Gehalt verstärkt.

Die ästhetischen Positionen der in der Ausstellung Densité ±0 präsentierten Künstler sind eher der Geste des «Infra-Ordinäre» als der Superproduktion zuzuordnen. Die ausgewählten Werke bestehen aus einfachen Elementen, welche unser Alltag, die Natur oder der Ausstellungsraum selbst hervorgebracht haben. Als minimale Interventionen, ja sozusagen elementare Aktionen, können sie auch die Form einfacher Geometrien sowie kaum wahrnehmbarer Lichtvariationen oder Tonschwingungen annehmen.

Diese Ausstellung soll über die in enger Zusammenarbeit mit den Künstlern getroffene Auswahl mehrerer Werke desselben Kunstschaffenden oder die Produktion neuer Installationen ästhetische Verfahren und Absichten aufzeigen. Zwei Verfahren, die hier an dreissig künstlerischen Vorschlägen zu beobachten sind, ermöglichen den Besuchern einen eindrücklichen Parcours, der eine aktive Wahrnehmung verlangt. Einerseits wird das Werk als Filter oder Lupe gegenüber der Welt verstanden, womit eine Erfahrung angeboten wird, welche die Grenzen des Fühlbaren sowie unsere Wahrnehmung der Realität hinterfragt. Andererseits vermittelt die Performance von Mikroaktionen mit poetischem Aspekt ein existenzielles Engagement gegenüber der Welt.

Die Werke von Densité ±0 versuchen nicht, die Realität mittels eines narrativen oder dokumentarischen Systems darzustellen. Durch ihre extreme Präzision gelingt es ihnen, die konkreten Dinge auf ihre mikrophysikalischen Mechanismen oder ihren Abstraktionsgrad zu beschränken und so das Wesentliche hervorzubringen

KATALOG Zweisprachig (französisch-englisch) mit ca. 150 Seiten, nach dem Layout von Philippe Dabasse, mit Texten von Christophe Cherix und Didier Semin

WANDERAUSSTELLUNG Ecole nationale supérieure des Beaux-Arts (Ensba), 13 quai Malaquais, 75006 Paris, vom 3. Februar bis 11. April 2004.

Übersetzung: Transit TXT, April 2004 Pressetext

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DENSITÉ ±0
KuratorInnen: Caroline Ferreira und Marianne Lanavère

mit Francis Alÿs, Mark Bain, Marcel Dinahet, Ceal Floyer, Graham Gussin, Ann Veronica Janssens, Fiorenza Menini, Jiro Nakayama, Carsten Nicolai, Roman Ondák, Roman Signer, Annika Ström, Joëlle Tuerlinckx, John Wood / Paul Harrison, Work-Seth / Tallentire