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Geert van Beijeren und Adriaan van Ravesteijn, ehemalige Galeriebesitzer von Art & Project (1968-2001), haben in der Periode von 1965 bis 2005 die Sammlung Depot VBVR zusammengetragen. Im Rijksmuseum Twenthe befinden sich um die 1000 Werke aus der besagten Sammlung.

Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf größeren Werkgruppen und/oder auf Hauptwerken von Künstlern wie Alan Charlton, Francesco Clemente, Adam Colton, Tony Cragg, Ad Dekkers, Ger van Elk, Barry Flanagan, Joris Geurts, Gilbert & George, Fons Haagmans, Jos Kruit, Richard Long, Juan Muñoz, Nicholas Pope, Han Schuil, Peter Struycken, David Tremlett, Richard Venlet, Toon Verhoef, Emo Verkerk, Carel Visser, Leo Vroegindeweij.

Momentan arbeitet das Rijksmuseum Twenthe an der Beschreibung und Erschließung der Sammlung Depot VBVR. Um die öffentliche Bekanntheit der Kollektion zu fördern ist ein Sammlungskatalog auf der Museumswebsite online zugänglich. Darüber hinaus sind bis 2009 jährlich zwei Teilausstellungen aus dem Bestand der Sammlung im Museum geplant. Die Gemeinde Enschede hat für das Projekt Depot VBVR während des genannten Zeitraumes finanzielle Unterstützung zugesagt.

Barry Flanagan

Barry Flanagan (Prestatyn 1941) besucht in den Sechzigerjahren die richtungsweisende St. Martin’s School of Art in London. Um sich gegen die formelle Bildhauerei, so wie sie von Anthony Caro und Phillip King gelehrt wird, abzusetzen, verwendet er 'ärmliche' Materialien wie Leinen, Sand, Gips, Jute und Seil. Seit 1973 arbeitet er mit Stein, Ton und Bronze. Durch das Schleifen und Einkerben von Stein hebt er dessen natürlichen Charakter hervor und suggeriert primitive Mensch- und Tierfiguren. Weiters entsteht eine Werkgruppe aus Stahlplatten, die durch das Ausschneiden von Spiral- und V-Formen wie räumliche Zeichnungen wirken. Seit 1997 sind bronzene Hasenskulpturen sein Kennmerkmal.

Gilbert & George

Gilbert (Dolomiten 1943) und George (Devon 1942) lernen sich auf der St. Martin’s School in London kennen und beginnen 1969 als 'living sculptures' ihre gemeinsame künstlerische Karriere. Sie führen ihre 'Skulpturen' in verschiedensten Medien aus. In den Sechziger- und Siebzigerjahren schaffen sie beispielsweise 'postcard sculptures' und 'magazine sculptures'. Im Museum ist ihre Installation The Tuileries (1974) zu sehen: vier große Zeichnungen, drei Stühle und ein Tisch, bedeckt von Kohlezeichnungen mit einem Waldmotiv, in dem auch die Künstler selbst dargestellt sind.

Richard Long

Richard Long (Bristol 1945) wird ebenfalls an der St. Martin’s School of Art in London ausgebildet, aber genau wie Flanagan schlägt er eine eigene Richtung ein. Seit Mitte der Sechzigerjahre schafft er Skulpturen in der freien Natur. Zu diesem Zweck reist Long in abgelegene Gebiete rund um die Welt. Mit in situ gefundenen Materialien wie Steinen oder Ästen legt er Elementarformen: Linien, Kreise, Spiralen und Quadrate. Diese Arbeiten verändern sich und verschwinden schließlich durch das Einwirken von den Naturkräften. Sie sind mittels Photos, Landkarten und Zeichnungen dokumentiert.

Nicholas Pope

Nicholas Pope, 1949 in Sydney, Australien geboren, lebt und arbeitet in Großbritannien. Unter anderem durch den Einfluss von Long wendet er sich von der Stadt ab. Seit Beginn der Siebzigerjahre schafft er Skulpturen aus Holz und Stein; Materialien, die er in seiner direkten Umgebung vorfindet. Elemente aus Holz oder Kalkstein gruppiert er zu Stapelungen oder anderen Formationen. Die Skulpturen werden intensiv, jedoch immer mittels traditioneller Techniken bearbeitet. Im Laufe der Achtzigerjahre wechselt Pope zu Materialien wie Keramik, Aluminium und Textil über. In den von diesem Zeitpunkt an geschaffenen Werken klingt häufig eine humoristische, religiöse Schwingung mit.

Tony Cragg

Tony Cragg (Liverpool 1949) verwendet bereits in seinem Frühwerk vorgefundene Materialien: Steine, Holz und Äste, sowie von Menschen geschaffene Abfälle. Im Schaffen von Kompositionen aus grellfarbenen Plastikgegenständen und deren Fragmenten relativiert der Künstler den romantischen Naturbegriff von Richard Long. Die einem Stein innewohnende Urgeschichte ist in Craggs Perspektive einem Wegwerfartikel nicht länger überlegen. In einer Arbeit ohne Titel aus 1983 assembliert er, ohne einen Unterschied zu ziehen, eine Stapelung aus Natursteinstücken mit Möbeln vom Flohmarkt.

Andrew Lord

Nach seiner Ausbildung in England ist Andrew Lord (Rochdale 1950) im Jahr 1972 bei „De Porceleyne Fles“ in Delft tätig. Zuerst arbeitet er in der Abteilung, in der Skulpturen und Wanddekorationen in Auftrag hergestellt werden, und später in einem Künstleratelier innerhalb der Manufaktur. Ausgehend von alltäglichen Gebrauchstöpferwaren beschäftigt sich Lord mit bildhauerischen Problematiken sowie Bildthematiken, die er in Keramik, Zeichnung und Graphik, ab 1989 auch in Bronz, umsetzt. In Two Vases/Angled Geometry (1985) „überhöht“ er die kubistische Formensprache von Picasso und Braque und bewirkt damit einen intensivierten Hell-Dunkel Effekt.

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Depot VBVR: Cragg, Flanagan, Gilbert & George, Long, Lord, Pope
Tony Cragg, Barry Flanagan, Gilbert & George, Richard Long, Andrew Lord, Nicholas Pope