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Die Ausstellung "Der Blick in die Sonne" zeigt Ergebnisse einer außergewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wissenschaft. Zwei Jahre lang kooperierte der Künstler Jakob Mattner mit Astrophysikern des Einsteinturms in Potsdam, gemeinsam näherten sie sich dem gleichen Gegenstand: der Quelle des Lichtes und des Sehens.

Bei Mattner entstanden aus dieser Zusammenarbeit Installationen, Lichtobjekte, polaroid-ähnliche Hinterglasbilder und Notizbücher. Die Sonnenforscher förderten Zeichnungen und Fotoplatten aus der Zeit seit dem 18. Jahrhundert in den Astronomen-Nachlässen ihrer Archive zutage, ergänzt um aktuelle Forschungsbilder des 21. Jahrhunderts. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt verblüffende Parallelitäten: Zwar wird der Künstler durch die kosmischen Vorgänge zu einer individuellen Bildwelt angeregt, zwar nutzt der Wissenschaftler Bilder, um zu objektiven Ergebnissen zu gelangen, aber künstlerische Empirie und wissenschaftliche Erkenntnis führen zu ästhetisch vergleichbaren Qualitäten.

Niemand kann ungestraft in die Sonne blicken. Das hellste Licht erzeugt die größte Dunkelheit bis hin zur Blindheit. Für Sonnenforscher ist daher die Abdeckung der alles überstrahlenden Lichtquelle durch eine Sonnenfinsternis die einzige Möglichkeit, den Sonnenrand und das Licht der umgebenden Sterne auch am Tage wahrzunehmen. Auch Mattner ist fasziniert von diesem Naturereignis. Eine große schwarze Sonne, flankiert von kleinen Glasobjekten, dominiert seine Installationen. Die Objekte, erkenn-bar nur durch künstliche Beleuchtung, lösen sich auf in Licht, Linien und Schatten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Lichtmodulationen und die ‚Farbigkeit' der Schatten, die räumliche und flächige Erscheinungsformen hervorrufen.

Eine Ausstellung der Werkbundakademie Darmstadt in Kooperation mit dem Sonnenobservatorium Potsdam und dem Büro Einsteinjahr 2005. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Kulturstiftung des Bundes.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben von Anna Maigler und Volker Rattemeyer, mit Essays von Carl Haenlein, Joachim Krausse, Anna Maigler, Ursula Prinz, Jürgen Staude, Gerd Weiberg und Gisela von Wysocki sowie zahlreichen, bisher unbekannten Abbildungen.

Pressetext

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Der Blick in die Sonne
Jakob Mattner und Sonnenforscher des Einsteinturms