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Die Ausstellung erinnert an das "Judenlager" am Dresdner Hellerberg, welches 1942 von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Firma Zeiss-Ikon eingerichtet worden war. In dieses Barackenlager wurden die in Dresden noch verbliebenen jüdischen Männer, Frauen und Kinder verbracht, um weiterhin als ZwangsarbeiterInnen bei Zeiss-Ikon zu arbeiten. Zwölf aus dem erst 1995 in Dresden wiederentdeckten Filmmaterial herausgelöste Einzelbilder sowie der Dokumentarfilm "Die Juden sind weg" von Ernst Hirsch und Ulrich Teschner werden in der Ausstellung gezeigt. Der Film erzählt die Hintergründe zur Einrichtung des Lagers und zu den Filmaufnahmen und dokumentiert Gespräche mit einigen wenigen überlebenden ZeitzeugInnen. "Die Erinnerung hat ein Gesicht" ist eine Sonderausstellung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft im Rahmen der Ausstellung "Von der Abwesenheit des Lagers. Reflexionen zeitgenössischer Kunst zur Aktualität des Erinnerns", vom 10. März bis 7. Mai 2006

Vortrag: "ABLÖSUNGEN - WIE DIE FILMISCHE ERZÄHLUNG VOM NATIONALSOZIALISMUS DIE BILDER DES HOLOCAUST ÜBERLAGERT" Referent: Tobias Ebbrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Filmgeschichte an der HFF "Konrad Wolf" Potsdam

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche, insbesondere deutsche Filme erneut die Periode des Nationalsozialismus in den Blick genommen. Dabei findet eine Perspektivverschiebung statt. Die Deutschen rücken selbst ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Holocaust und die Verbrechen in den Lagren verschwinden oder bilden lediglich eine narrative Folie, vor deren Hintergrund die Geschichte erzählt wird. Allerdings nehmen diese Filme zahlreiche Bilder, Topoi und Stereotype aus Filmen und Erzählungen über die Lager auf. Doch sie lösen diese von ihrem historischen Kontext ab und nutzen sie - ähnlich der Struktur des Familiengesprächs über den Nationalsozialismus - um eine filmische Geschichtsfiktion zu konstruieren, die um die Figur des Deutschen als Opfer kreist.

Pressetext

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DIE ERINNERUNG HAT EIN GESICHT
Sonderausstellung im Rahmen der Ausstellung "Von der Abwesenheit des Lagers"
Ort: Kulturrathaus, Dresden

6. April, 19.30 Uhr
Vortrag: "ABLÖSUNGEN - WIE DIE FILMISCHE ERZÄHLUNG VOM
NATIONALSOZIALISMUS DIE BILDER DES HOLOCAUST ÜBERLAGERT"