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Ob unter Morales, Chavez, Kirchner oder Lula da Silva: In Brasilien wie in ganz Südamerika mehren sich die Zeichen einer Veränderung – trotz aller historischen Last und der unbeschreiblichen Fülle an wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Nirgendwo ist der Wohlstand so ungleich verteilt, verschwindet das Geld in fremden Taschen, wird der Reichtum abgeschöpft, aber nicht in Bildung oder Infrastruktur investiert. Eine neue Politikergeneration regiert den Subkontinent, wendet sich immer deutlicher nach links und sucht einen dritten Weg zwischen überlebter, revolutionärer Utopie und diskreditiertem, ungezügeltem Liberalismus. Sie strebt nach wirtschaftlicher Macht, politischer Einheit und hat ein ehrgeiziges Vorbild: die Europäische Union. Die meisten von ihnen haben sich vom Revolutionsmythos verabschiedet. Alle sind Realisten geworden. Denn die Revolutionäre sind verschwunden und die Zeiten der Diktaturen und Putsche vorbei. Mit Ausnahme Kubas sind zumindest formal überall Demokraten am Werk. Die Ratgeber in Sachen Liberalismus schweigen. Die Korrupten werden von ihrem Volk verjagt. Und die Hoffnung ist zurückgekehrt. Falsch müssen Alternativen nicht sein.

Die ACC Galerie Weimar hat seit 1999 in umfassenden Ausstellungen immer wieder Positionen mit künstlerisch-kritischem Potenzial von außerhalb Europas vorgestellt – so aus Mittelasien, Japan, China und den USA –, um gemeinsam mit Kunstvermittlern aus jenen Regionen/Nationen die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen ihnen und Europa zu verdeutlichen (was haben wir damit zu tun?), ohne die Projekte mit der obligatorischen Dominanz der eurozentristischen Sicht zu überwältigen.

Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Stiftung Federkiel, der Stadt Weimar, vom Thüringer Kultusministerium und dem Förderkreis der ACC Galerie.

Pressetext

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Die Kunst erlöst uns von gar nichts
Zehn südamerikanische Künstlerpositionen
Ausstellung der ACC Galerie Weimar in Zusammenarbeit mit Paz Aburto Guevara, Christiana Tejo, Clio Bugel, Charlotte Seidel

mit Javier Abreu, Narda Alvarado, Esteban Alvarez & Tamara Stuby, Lourival Batista, Marcelo Cidade, Cine Falcatrua, Claudio Correa, Maximo Corvalan, Juan Manuel Echavarria, Proyecto Venus, Demian Schopf, Eduardo Srur, Javier Téllez, Ernesto Vila