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In der „Neuen Kunsthalle III: materiell – immateriell" setzen wir den Hauptschwerpunkt zusätzlich auf die Videokunst, wobei einige ausgewählte Werkgruppen der beiden vorangegangenen Präsentationen weiterhin zu sehen sind. In zahlreichen Räumen des Neubaus erwarten den Besucher nun Videoprojektionen und Videoinstallationen von internationalen Künstlern im Zusammenspiel mit vielen bekannten aber auch unbekannten Werken der Museumsbestände. Die verschiedenen Ein- und Zweikanal-Projektionen oder komplexeren Videoinstallationen mit mehreren Projektionsflächen, die sich homogen in die Zwischenzonen zwischen die Werkgruppen von Plastiken, Bildern und Fotografien „eingenistet“ haben, ergänzen in erzählerisch-bewegten Bildwelten die statischen Körperformen, malerischen Gestaltungen und fotografischen Fixierungen nackter Körper, lichtdurchfluteter Landschaften oder sozialer Brennpunkte. Räume werden neu und anders lesbar, Zeiten gedehnt oder beschleunigt erfahrbar, Rhythmen lassen natürliche Zyklen bewusst werden oder sich überlagernde und wechselseitig durchdringende Bilder offenbaren ein denkbares aber nicht real erfahrbares Raum-Zeit-Kontinuum. Die Videoarbeiten definieren ihre eigene Zeit, lassen Reales in abstrakter Form erfahrbar werden oder machen Abstraktes zu realen Ereignissen. Mit den Video-Installationen eröffnet die Kunsthalle eine neue, unbekannte, virtuelle Welt, in der Träume und Realitäten aufeinanderprallen, lebende und tote, liebende und hassende, leidende und glückliche Menschen aufeinandertreffen oder einfach nur Ereignisse stattfinden, die stellvertretend für das Leben und seine Mannigfaltigkeit stehen. Performative Aktionen stehen neben konzentrierten Ruhephasen, Gewaltszenen neben sensuellen Handlungen, Kriegsereignisse neben naturphilosophischen Erzählungen. Video und Film zeigen uns im künstlerischen Bereich andere Ebenen des Bewusstseins, der Sinnlichkeit, des Daseins. Die Künstler scheuen sich nicht, uns ihre Ängste, Wünsche, Alltagsvorstellungen, Banalitäten oder subjektiven Phantasien vorzuführen, um uns daran teilhaben zu lassen, uns einen Spiegel vorzuhalten oder uns in kritisch hinterfragende Dialoge zu verstricken. Mit dieser „medialen“ Ausrichtung der dritten Neupräsentation unserer Sammlung wollen wir uns der für die Wirklichkeitsvorstellung der Gegenwart zentralen Problematik virtueller Bildwelten annähern und die Künstler auf ihrer Suche nach der Definition der subjektiven Wirklichkeit sowie nach der unumstößlichen Kraft des Bildes für unser Bewusstsein und unser Gedächtnis begleiten. Die Videowelten von Künstlern der verschiedensten Generationen und kulturellen Lebensbereiche eröffnen ein Panorama subjektiver Weltwahrnehmungen, die das Denken von Gegenwart zum einen manifestieren, zum anderen metaphorisch widerspiegeln.

Gezeigt werden u.a. Videoarbeiten von Mawuli Afatsiawo, Kutlug Ataman, Daren Almond, Zarina Bhimji, Oliver Boberg, David Claerbout, Chris Cunningham, Ayse Erkmen, Tracey Emin, Gary Hill, Isaac Julien, Clare Langan, Christian Marclay, Mariko Mori, Paul McCarthy, Steve McQueen, Shirin Neshat, Bruce Nauman, Marcel Odenbach, Adrian Paci, Paul Pfeiffer, Mario Praz, Pipilotti Rist, Anri Sala, Keith Tyson, Bill Viola, Jane & Louise Wilson, David Zink-Yi.

Kurator der Ausstellung: Dr. Rolf Lauter

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Die Neue Kunsthalle III:
materiell – immateriell
Kurator: Rolf Lauter

Künstler: Mawuli Afatsiawo, Kutlug Ataman, Darren Almond, Zarina Bhimji, Oliver Boberg, David Claerbout, Chris Cunningham, Ayse Erkmen, Tracey Emin, Gary Hill, Isaac Julien, Clare Langan, Christian Marclay, Mariko Mori, Paul McCarthy, Steve McQueen, Shirin Neshat, Bruce Nauman, Marcel Odenbach, Adrian Paci, Paul Pfeiffer, Mario Praz, Pipilotti Rist, Anri Sala, Piero Steinle, Keith Tyson, Bill Viola, Jane & Louise Wilson, David Zink Yi.