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Der Franzose Jacques Tati (1908 - 1982) gehört nicht nur zu den größten Komikern und Komödienregisseuren des 20. Jahrhunderts, sondern zählt auch zu den schärfsten Kritikern der modernen Architektur und Gesellschaft. Tatis Themen standen immer am Puls der Zeit und behandelten den Kampf des Menschen gegen die Maschine, den Kampf der alten gegen die neue Welt. In seinen Spielfilmen karikiert Tati unter anderem die städtebaulichen und architektonischen Veränderungen der Fünfziger und Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

In dem Film "Mon Oncle" (1958) steht die Villa Arpel - ein mondänes, voll automatisches Eigenheim im Mittelpunkt der Handlung. Sie ist in der Ausstellung als Modell im Maßstab 1:10 zu sehen. Tatis Werke zeichnen sich durch einmaligen Beobachtungshumor aus: das Prestigegehabe von Villenbewohnern ist nie auf eine so herrliche Metapher gebracht worden wie in den Szenen mit dem wasserspeienden Blechfisch im Garten der Arpels, der nur angestellt wird, wenn ein "wichtiger Besucher" kommt.

Mit seinem letzten großen Film "Playtime" (1967) kritisierte Tati die monströsen Hochhausstädte wie z.B. "La Défense" bei Paris und die damit verbundene Entfremdung der Bewohner bereits vor deren Errichtung. Für diesen Film vor den Toren von Paris ließ Tati auf einem Areal von 15.000 Quadratmetern gewaltige Hochhausattrappen komplett mit Fahrstühlen, Rolltreppen und Supermärkten errichten. Der Film spielt mitten in dieser gigantischen Kulissenstadt, die eine Art Paris der Zukunft, das aber stellvertretend für alle großen Städte dieser Welt steht, vorstellt.

Die Ausstellung im Architekturmusuem der TU München zeigt Fotografien und Filmausschnitte aus Tatis Filmen, sowie Originalzeichnungen und Modelle. Sie wurde vom Cité de l´architecture et du patrimoine/ Institut français d´architecture (Ifa), Paris, zusammengestellt und vom Architekturmuseum der TU München übernommen. Pressetext

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Die Stadt des Monsieur Hulot - Jacques Tatis Blick auf die moderne Architektur
Ort: Architekturmuseum