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Eröffnung: Samstag 20. September 16 Uhr

Am kommenden Samstag wird die Galerie Margareta Friesen Gemälde und Zeichnungsbilder von Dieter Krieg zeigen, der 2005 im Alter von 68 Jahren gestorben ist.

Worte, Dinge oder Speisen spielen in den Bildern von Dieter Krieg eine überragende Rolle, in seiner letzten Schaffenszeit schwinden die Farben fast vollständig aus seinen Gemälden und es überwiegen schwarze Kohle, Worte und Sätze: „im Moment der Bildbetrachtung wird der innere Monolog gestoppt“ schrieb Dieter Krieg die gesamte Fläche ausfüllend auf einem seiner Bilder von 2004. Dies zeugte einerseits von dem Vertrauen, das er in die Bilder und in das Malen setzte, andererseits war er sich während seines ganzen Malerlebens der Fragwürdigkeit der Malerei bewusst. Das malerische Lebenswerk Dieter Kriegs ist geprägt von dieser Ambivalenz.

„Das Vertrauen, dass Malerei etwas zu sagen hat, ist da, aber zu scheitern ist jederzeit möglich, an sich selbst an der Absurdität der Wirklichkeit, des scheinbar Selbstverständlichen und Gewohnten, die die Kunst nicht mit Kunstfertigkeit überdecken darf, sondern an der sie malerisch Anstoß zu nehmen hat, eine Malerei im Widerspruch“, schreibt Volker Adolphs in seinem Katalogbeitrag ( Dieter Krieg, macht nichts. Gezeichnete Bilder 2003-2005. Hrsg. Stiftung Dieter Krieg, Stuttgart).

Den Schrift-Bildern stellen wir in unserer Galerieausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Stiftung Dieter Krieg zustande gekommen ist, ein großes Gemälde aus dem Jahr 2001 gegenüber, das eine mit dickem Farbauftrag gemalte Magnolienblüte darstellt. In der Wahl des Motivs, der Bildgröße und der Zentimeter dick aufgetragenen pigmentierten Acrylschicht zeigt sich, wie sehr Dieter Krieg die Malerei als mächtiges Instrument einsetzen konnte, obwohl er sie ständig in Frage gestellt hat. Dieter Krieg war ein bedeutender deutscher Maler seiner Generation. 2008 wurde seinem Schaffen eine umfassende und viel beachtete Retrospektive im Kunstmuseum Stuttgart gewidmet.

1937 in Lindau in geboren, erlebte Dieter Krieg Kindheit und Schulzeit in Baden-Baden, dort ist er mit einem umfangreichen Werkkomplex in der Sammlung Frieder Burda vertreten; von der Stadt selbst wurde er 2005 zum Ehrenbürger ernannt. Er war an der Akademie in Düsseldorf Professor und lehrte im gleichen Raum wie vor ihm Joseph Beuys.

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Dieter Krieg
"im Moment der Bildbetrachtung"