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Die Galerie Bernd Klüser eröffnet am 9. September, von 18 bis 21 Uhr, eine umfassende Werksschau des Amerikaners Donald Baechler mit Arbeiten aus den Jahren 1991 – 2003. Gezeigt werden großformatige Arbeiten auf Leinwand, unter anderem in Schwarz-Weiß Optik, die eine weitere Dimension im Werk des Künstlers darstellen, sowie die charakteristischen, mit Acrylfarbe überarbeiteten, Papiercollagen.

Baechlers Œuvre basiert auf Erinnerungen und einer ausgeprägten Sammelleidenschaft. Dies belegen seine Arbeiten, deren Hintergrund in der Regel aus collagierten Fundstücken, Zeitungsausschnitten, Stofffetzen, Zeichnungen, handschriftlichen Notizen oder anderen Elementen besteht, die Baechler sammelt und bis zur Verwendung penibel sortiert in Schachteln verwahrt. Viele dieser Versatzstücke stammen von unzähligen Reisen, die der Künstler unternommen hat, oder sind zufällig in seien Besitz gelangt. Für seine Bilder werden sie ausgesucht und arrangiert, bis der gesamte Malgrund mit Erinnerungsspuren besetzt ist. Anschließend wählt der Künstler ein Motiv, das in fast kindlich naiver Weise zentriert auf diese Bildfläche aufgemalt wird, dazu zählen vor allem Blumen und Gesichter, aber auch Eiscremetüten oder andere Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs.

Mit dieser Vorgehensweise verdreht Baechler in seinen Bildern die herkömmlichen Gesetze der Malerei. Statt ein kompliziertes Motiv auf einen simplen Malgrund aufzutragen, werden hier skizzenhafte Darstellungen auf einen hochkomplexen Bildhintergrund gezeichnet. In seinen neuesten Arbeiten geht der Künstler sogar noch einen Schritt weiter. Der Bildgrund ist hier mit weißer Acrylfarbe mehrfach übermalt, so dass die eingeschlossenen Fundstücke wie Shirts oder Handtücher nur noch zu erahnen sind.

Die Titel der jeweiligen Arbeiten sind oft nur schwer mit dem gezeigten Motiven in Einklang zu bringen. Dies widerspricht jeglicher Gewohnheit des Betrachters, der automatisch versucht einen Zusammenhang zwischen Titel und Bild herzustellen. Es ist Baechlers erklärtes Ziel, dass die Titel den Besucher an seine Arbeiten heranführen. Dieser ist durch den vordergründig fehlenden Bezug dazu gezwungen, sich genau mit dem Bild zu befassen – gibt es vielleicht einen Buchtitel oder ein Theaterstück, dass beide Elemente verbindet? Der Künstler lässt diese Frage offen.

Donald Baechler wurde 1956 in Hartford, Connecticut geboren und studierte von 1974-77 am Maryland Institute College of Art, Baltimore. Es folgte 1977-78 ein Kunststudium an der Cooper Union in New York sowie von 1978-79 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst in Frankfurt. Arbeiten von Baechler befinden sich in den Sammlungen des New Yorker Whitney Museum of American Art und Solomon R. Guggenheim Museum sowie des Museum of Fine Arts in Boston, Stedelijk Museum in Amsterdam und Centre Pompidou in Paris. Der Künstler lebt und arbeitet in New York.

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