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Die donumenta ist seit 2003 das europäische Kulturfestival, das jährlich die Kunst und Kultur eines der Länder aus dem Donauraum vorstellt. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg präsentiert gemeinsam mit der donumenta 2010 - Ungarn vom 19. September bis zum 31. Oktober zeitgenössische Kunst aus Ungarn. Das Museum zeigt 13 künstlerische Positionen, die sich im Grenzbereich von Wissenschaft und Kunst bewegen. Mit dabei sind der Avantgarde-Künstler Attila Csörgő sowie Szabolcs KissPál, Kamilla Szíj und Hajnalka Tarr. Mit fünf Ausstellungsorten in Regensburg ist die „donumenta 2010 – Ungarn: Liberation Formula.“ deutschlandweit die bislang größte Ausstellung zeitgenössischer Kunst aus Ungarn.

+ Kunst zwischen Wissenschaft und Sinnlichkeit: „Liberation Formula.“ im Kunstforum +

Die bislang deutschlandweit größte Schau zeitgenössischer Kunst aus Ungarn zeigt die donumenta 2010 unter dem Titel „Liberation Formula.“ (Befreiungsformel.). 13 Positionen zeigen im Kunstforum die künstlerische Auseinandersetzung im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Kunst. „In der Verbindung von Mathematik und Wissenschaft zeigt sich meiner Ansicht nach das Charakteristische der aktuellen ungarischen Kunst“, betont Kuratorin Adèle Eisenstein. „Diese Kunst, die sich zwischen Wissenschaft, Technik und Sinnlichkeit bewegt, begreife ich als Grenzgängerin“, erklärt Regina Hellwig-Schmid, die Initiatorin der donumenta. „Mit größter Raffinesse wird unsere Wahrnehmung verändert, verwackelt und neu justiert." „Mit der Ausstellung setzen wir die Programmatik unseres Museums fort, zeitgenössische Künstler aus Mittel- und Südosteuropa vorzustellen“, erläutert Dr. Andrea Madesta, Direktorin des Kunstforums. „Mit Attila Csörgő und den anderen Künstlern zeigen wir einen repräsentativen Ausschnitt der aktuellen Kunst aus Ungarn.“ Im Kunstforum und an vier weiteren Standorten stellt das Kulturfestival donumenta 2010 – Ungarn anhand von 37 Künstlerpositionen die wichtigsten Tendenzen der jungen, lebendigen Kunstszene vor. Neben der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft ist es vor allem die Referenz auf den kulturpolitischen Hintergrund wie zum Beispiel die sozialistische Vergangenheit und deren Inszenierung in neuen Zusammenhängen („Re-Kontextualisierung“). Die Ausstellung im Kunstforum entsteht in Kooperation mit der Initiatorin der donumenta Regina Hellwig-Schmid, der Direktorin des Kunstforums Andrea Madesta sowie Adèle Eisenstein und Áron Fenyvesi, zwei führenden Kuratoren aus Ungarn.

+ Attila Csörgő: der Medienkünstler +

„Ich will hinter die Grenzen der traditionellen Vorstellung von Wirklichkeit vordringen und andere Ordnungen zeigen“, erläutert Attila Csörgő. Die kinetischen Multiples, Installationen und Fotografien des international angesagten Künstlers besitzen eine spielerische und zugleich philosophische Qualität. Csörgős neueste Installation „How to construct an orange?“, die zur donumenta 2010 zum ersten Mal ausgestellt wird, besteht aus sechs Papier-Polyedern, die mit Hilfe von Ventilatoren scheinbar gegen die Gesetze der Schwerkraft in der Luft schweben. „Spherical Vortex II“, eine mit verschiedenen Belichtungszeiten aufgenommene Fotografie, macht den für das bloße Auge nicht wahrnehmbaren Weg einer rotierenden Konstruktion sichtbar. Csörgő erhielt 2008 den wichtigsten deutschen Medienkunstpreis, den Nam-June-Paik Award.

+ Szabolcs KissPál: Individuum und gesellschaftlicher Prozess + In Form von Installation, Performance, Video und digitaler Kunst hinterfragt Szabolcs KissPál historische Prozesse und setzt sich innerhalb der verschiedenen Medien mit der Kultur¬geschichte auseinander. Seine oft modellhaften Arbeiten zeichnen sich durch ihren offenen Charakter und eine bemerkenswerte Kombination aus Feinmechanik, optischen Täuschungen und visueller Poesie aus. In der Installation „Utopia Battery“ wird eine rote Flagge vor dem Auge des Betrachters von einer Maschine dekonstruiert. Ob diese Anordnung auf den schleichenden Zerfall des Sozialismus oder die Bedeutung der individuellen Handlung im Prozess der Geschichte verweist, bleibt letzten Endes offen.

+ Kamilla Szíj: Von Skizzen und Systemen + Auf ungewohnt großformatigen Blättern experimentiert Kamilla Szij mit dem Medium der Zeichnung. Einfache Linien, geometrische Formen oder komplexere Linienzeichnungen dienen ihr als Module, aus denen sie flächendeckende dynamische Strukturen generiert. Durch das Aneinanderreihen oder auch Übereinanderblenden eines einzigen Motivs entstehen neue Formen und Muster mit eigenem ästhetischen Wert. „Meine Arbeiten konstruiere ich nicht nach einem bestimmten Konzept. Ich entwickle vielmehr ein Prinzip, die Blätter sind das Ergebnis dessen konsequenter Umsetzung.“ In dem neuesten Werk, das während eines Arbeitsaufenthaltes in Schwandorf entstanden ist, schöpft Szij die Möglichkeiten der Technik der Kaltnadel aus. Auf sechs quadratische Platten ritzt sie die Linien so ein, dass sich beim Nebeneinanderlegen der einzelnen Felder Anknüpfungen ergeben. Die Vielfältigkeit der auf diese Weise entstehenden Linienstrukturen erweitert indem sie jeweils zwei Platten einmal in Schwarz und einmal in Rot übereinander druckt.

+ Hajnalka Tarr: Überwältigende Visualität des Einfachen + Nicht nur die optische sondern auch die physische Wirkung ihrer Arbeiten ist für Hajnalka Tarr von zentraler Bedeutung. Alltägliche Gegenstände wie Sicherheitsnadeln oder Kleiderbügel dienen der Künstlerin oft als Material. Diese vertrauten und doch banalen Objekte überträgt sie in eine ästhetische Wirklichkeit. Tarrs enorme Büroklammer-Wand ist von einer überwältigenden Visualität. Die Künstlerin schafft hier aus einer Vielzahl gleichförmiger und kleinteiliger Elemente ein transparentes System, das auch durch das Medium der Zeichnung interpretiert werden kann. Ihre mit wenigen Strichen ausgeführten Körperstudien auf Braille-Papier überzeugen durch eine filigrane aber prägnante Handschrift.

+ Alle teilnehmenden Künstler im Überblick: + Asztalos Zsolt (Astalosch Scholt; 1974 in Mátészalka, Ungarn; m) Csörgő Attila (Tschörgöh Attila; 1965 in Budapest,Ungarn; m) Erdély Dániel (Erdehlj Dahniel; 1956 Budapest/Ungarn; m) KissPál Szabolcs (Kischpahl Saboltsch; 1967 in Tigru Mureş/Rumänien; m) Kokesch Ádám (Kokesch Ahdahm; 1973 in Budapest/ Ungarn; m) Korodi János (Korodi Jahnosch; 1971 in Budapest/Ungarn; m ) Köves Éva, Sztojánovits Andrea (Köwesch Ehwa; 1965 in Moskau, Russland; w / Stojanowitsch Andrea; 1979 in Budapest, Ungarn; w) Little Warsaw (Gálik Andreás; 1970; m und Havas Bálint; 1971; m. Seit 1996 in Budapest tätig) Szabó Dezső (Saboh Deschöh; 1967 in Keszthely, Ungarn; m) Szíj Kamilla (Sij Kamilla; 1957 in Budapest, Ungarn, w) Tarr Hajnalka (Tarr Hajnalka; 1977 in Budapest, Ungarn; w) Tibor Zsolt (Tibor Scholt; 1973 in Budapest, Ungarn; m) Júlia Vécsei (Julia Wehschei; *1976 in Budapest, Ungarn; w)

Videokompilation: Sandor Bodo János Borsos László Csáki Balázs Kicsiny Szabolcs KissPál, Szacsva y Pál

Die donumenta 2010 - Ungarn: „Kunst von einem anderen Ort“ (Áron Fenyvesi) Sechs Wochen lang, vom 16. September bis 6. November 2010, präsentiert die donumenta rund 100 ungarische Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Bildende Kunst, Performance, Film, Theater, Tanz, Literatur und Wissenschaft. Die donumenta, das europäische Kulturfestival im Donauraum, wird seit 2003 jährlich von der Künstlerin Regina Hellwig-Schmid initiiert. Bereits vorgestellt wurden die Länder Ukraine, Moldawien, Bulgarien, Österreich, Rumänien, Kroatien, Serbien und Slowakei. Die donumenta 2010 steht unter der Schirmherrschaft von Emilia Müller, der Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten in der Bayerischen Staatskanzlei und Bevollmächtigten des Freistaates Bayern beim Bund, Androulla Vassiliou, Mitglied der Europäischen Kommission, Kommissarin für Bildung und Kultur, des stellvertretenden Staatssekretärs im Außenministerium der Republik Ungarn, Gergely Prőhle und des Regensburger Oberbürgermeisters, Hans Schaidinger.

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donumenta 2010 – Ungarn: Liberation Formula

Künstler: Zsolt Asztalos, Attila Csörgö, Daniel Erdely, Szabolcs Kisspal, Adam Kokesch, Janos Korodi, Eva Köves, Andrea Sztojanovits, Little Warsaw , Szabo Dezso, Kamilla Szij, Hajnalka Tarr, Tibor Zsolt, Julia Vecsei, Sandor Bodo, Janos Borsos, Laszlo Csaki, Balazs Kicsiny, Szacsva y Pal