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Einer der traditionellen Sammlungsschwerpunkte der Städtischen Galerie ist der Hochdruck, insbesondere der Linolschnitt. In diesem Bestand, der Grafiken vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur unmittelbaren Gegenwart umfasst, finden sich zahlreiche Serien und Mappenwerke – ein für die Grafik typisches Phänomen. Solche grafischen Folgen zeichnen sich meist durch die gleiche Technik und das gleiche Format der einzelnen Blätter aus, was allerdings nicht zwingend ist. Immer jedoch besteht ein Zusammenhang zwischen den Arbeiten, sei es inhaltlich oder formal. So gibt es grafische Zyklen, denen Texte zugrunde liegen, wobei das Bild dabei mehr oder weniger stark an die literarische Vor-lage gebunden und eine genaue Reihenfolge der Blätter festgelegt ist. Andere Serien widmen sich unabhängiger einer Thematik, wobei sie die Möglichkeit nutzen, komplexe inhaltliche Phänomene in mehreren Blättern darzulegen oder aber gerade auch in ungegenständlichen Arbeiten ein Motiv-, Formen- und Farbenrepertoire zu variieren. Dabei können die Werke auch als Einzelblätter bestehen, entfalten aber erst in der Reihe ihre volle Wirkung, was auch den Reiz an Serien und Mappenwerken sowohl für den Betrachter als auch für den Sammler ausmacht.

Zum Auftakt der kleinen Ausstellungsreihe „Drucksachen“, bei der in loser Folge immer wieder andere Serien und Mappenwerke aus dem Sammlungsbestand der Städtischen Galerie zu sehen sind, werden nun von fünf deutschen Künstlern – Pidder Auberger, Markus Oehlen, Jürgen Partenheimer, Carlo Schiuma und Hermann Werner – Werke präsentiert, die in den neunziger Jahren entstanden sind. Mit Ausnahme der Serie von Pidder Auberger, die aus Holzschnitten besteht, handelt es sich dabei um Grafiken in der Technik des Linolschnitts. Carlo Schiuma kombiniert die klassische Technik des Schnitts mit Ätzungen, bei Markus Oehlens Mappe kommt noch das Verfahren der Lithografie hinzu. Die Arbeiten zeichnen sich allesamt durch eine weitgehend abstrakte Bildsprache aus, in der sich jedoch – mehr oder weniger deutlich – Anklänge an gegenständliche Motive finden lassen. Die Möglichkeit für den Künstler, in der Serie spielerisch Variationen zu entwickeln, bietet auch den Betrachtern eine gute Gelegenheit, Zugang zu deren Bildwelten und Darstellungsformen zu finden.

Pressetext

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Studioausstellung:
Drucksachen - Grafik aus Mappenwerken und Serien

mit Pidder Auberger, Markus Oehlen, Jürgen Partenheimer, Carlo Schiuma, Hermann Werner