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"Oil" ist eine einzigartige Kartografie des Rohstoffes und deckt in vier Kapiteln dessen enorme Auswirkungen auf. In "Extraction & Refinement" liegt Burtynskys Fokus rein auf der Förderung – von kargen Ölfeldern bis hin zu labyrinthischen Fabriken. "Transportation & Motor Culture" zeigt mehrspurige Highways mit gordischen Verkehrsknoten, die sich endlos durch Metropolen und Lanschaften ziehen. Zugleich entlarvt Edward Burtynsky durch die Aufnahmen endloser Reihenhaussiedlungen, gigantischer Parkplätze und spielerischer Wettrennen die allgegenwärtige Dominanz des Autos als gesellschaftlich-kultureller Fetisch. Müllkippen für Stahlschrott, stillgelegte Förderpumpen, ausrangierte Flugzeuge, Halden voller Autoreifen und ölverschmierte Fässer – das dritte Kapitel "The End of Oil" zeigt das schmutzige Ende der Verwertungskette in all ihrem umweltschädlichen Ausmaß. Die Ausstellung fügt ein weiteres, aktuelles Thema hinzu: Edward Burtynskys "Oil Spills" von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010.

Seine Panoramen stehen in ihrer makellosen Ästhetik und faszinierender Schönheit in der Tradition der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts – und gleichzeitig jedoch im völligen Kontrast zu ihrem dramatischen Inhalt. Sie lösen im selben Moment Faszination und Scheu, Anziehung und Beängstigung aus. Aus der Distanz oder Vogelperspektive fotografiert wirken Edward Burtynskys Sujets in ihrer Geometrie wie betörend reizvolle Landschaften. Wie ein Maler oder Bildhauer erzeugt er visuelle Abstraktion verbunden mit perfekter Bildkomposition und weichen farblichen Übergängen, die seinen Arbeiten ihren widersprüchlichen Charakter verleihen.

C/O Berlin präsentiert erstmals in Berlin ca. 30 Fotografien aus seiner Serie „Oil“. Zur Ausstellung ist ein Katalog bei Steidl erschienen.

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Edward Burtynsky
Oil
Fotografien