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Egon Eiermann, den man mit Fug und Recht als den ersten "Stararchitekten" der Bundesrepublik bezeichnen kann, zählt heute zu den Vätern der modernen Architektur in Deutschland. Am 29. September 2004 jährt sich sein 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass veranstaltet das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau an der Universität Karlsruhe als Bewahrer des Nachlasses von Eiermann die erste umfassende Gesamtschau zum Werk des bedeutenden Architekten. Sie wird von September 2004 bis Anfang Januar 2005 in der Städtischen Galerie Karlsruhe (Lichthof 10 des ZKM-Hallenbaus) als erste Station präsentiert und im Anschluss im Bauhaus-Archiv in Berlin zu sehen sein. Weiter Stationen im In- und Ausland sind geplant. Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Erwin Teufel, hat die Schirmherrschaft des Projekts übernommen.

In Fachkreisen war Egon Eiermann bereits in den 1930er Jahren ein Begriff. Damals fiel der junge Architekt mit modernen Einfamilienhäusern und Fabrikbauten auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs meldete sich Eiermann bald als innovativer Architekt zurück. In den Jahren des Wirtschaftswunders realisierte er große Verwaltungskomplexe für Unternehmen mit internationaler Bedeutung wie Burda, IBM, Neckermann oder Olivetti. Seine transparente, als demokratisch verstandene Architektur repräsentierte die junge, wieder zu politischer Bedeutung gelangte Bundesrepublik auch im Ausland, so 1958 mit dem Deutschen Pavillon auf der Brüsseler Weltausstellung oder mit dem Kanzleigebäude der Deutschen Botschaft in Washington D.C.

Funktionaler Impetus, technische Formensprache, künstlerischer Anspruch und stringente Gestaltqualität bis ins kleinste Detail kennzeichnen auch seine vielfach prämierten Möbelentwürfe. Als Professor für Bauplanung und Entwerfen an der Universität Karlsruhe (TH) prägte Egon Eiermann hunderte, von seinem Credo begeisterte Nachwuchsarchitekten.

In der Ausstellung wird die internationale Bedeutung von Eiermann in seiner Zeit und die Aktualität seines Werks in der Gegenwart herausgestellt. Skizzen, Zeichnungen, eigens erstellte Modelle, Architekturfotos, Computersimulationen sowie Film- und Tondokumente tragen zu einer lebendigen, gerade auch für den Laien verständlichen Präsentation bei. Ein besonderes Augenmerk gilt den Möbeln und Baudetails. Sie vermitteln ein lebendiges Bild der hohen Qualität des Werkes von Eiermann, das bis heute an Aktualität nichts eingebüßt hat. Pressetext

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Egon Eiermann (1904 - 1970) - Die Kontinuität der Moderne