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Eröffnung: Samstag, 26.04.2008, 18 Uhr

Einar Schleef (1944 – 2001) hat als Regisseur seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die Geschichte deutscher Theaterproduktionen geprägt und polarisiert wie kein anderer. Der Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner errang dabei Weltgeltung. Der Maler Einar Schleef aber wurde bisher immer nur in Teilen und nur in bezug auf die bekannten Aspekte seines Werkes präsentiert. Die Ausstellung der Moritzburg stellt nun Schleef erstmals allein als Maler und Zeichner vor und zeigt, was ähnlich noch nie zu sehen gewesen ist: Den Kern eines Bildernachlasses, der fast das gesamte Oeuvres an Zeichnungen und Gemälden umfasst. Das ist entscheidend, denn die geistige Substanz und die Reichweite der Bildwelt Einar Schleefs ist bisher kaum zur Kenntnis gelangt, und so konnte die Bedeutung seines bildnerischen Werkes innerhalb der deutschen Nachkriegskunst noch gar nicht ermessen werden. Die Ausstellung kommt deshalb einer Neuentdeckung gleich.

Der bildkünstlerische Nachlass Schleefs umfasst 6.000 Zeichnungen und 156 Gemälde. Auf einer Fläche von fast 3.000 m² bietet die Ausstellung der Stiftung Moritzburg eine dem Sinn der Bilder angemessene Inszenierung der Werke, weil der nackte Funktionsraum des ehemaligen Karstadtkaufhauses der Idee Schleefs, die Kontexte der Kunst infrage zu stellen, entgegen kommt. Gezeigt werden 90 Gemälde und 250 Zeichnungen aus allen Schaffensphasen Einar Schleefs. Diese umfassen die Jahre von 1964 bis 2001 mit Werken aus der Studienzeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und aus der Meisterschülerzeit an der Akademie der Künste zu Berlin sowie Hauptwerke besonders der 80er und 90er Jahre, die entstanden, als Schleef wieder zu inszenieren begann.

Herausgehoben sind die späten Werke zu "Deutschland", Schleefs "Tagebuchbilder", die Reihe der "Telefonzellen", daneben gibt es Stillleben, Illustrationen, Landschaften und Interieurs, Porträts, Bilder zu Theaterthemen und das zeichnerische Werk in seiner stilistischen und thematischen Entwicklung.

Die Ausstellung wird das bildnerische Werk Einar Schleefs nicht nur für die Kunstöffentlichkeit aufschließen, sondern auch in Sachsen-Anhalt verankern, dort also, wo der in Sangerhausen geborene Künstler biographisch seine Prägungen erfahren hat.

www.einar-schleef.de

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Einar Schleef. Der Maler
Eine Ausstellung aus dem Bildernachlass im ehemaligen Karstadt-Kaufhaus, Mansfelder Straße
Kurator: Michael Freitag