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Eröffnung: Samstag, 21.11., 15 Uhr

Im Jahr 1927 schrieb die Stadt Halle einen bemerkenswerten Architekturwettbewerb aus: Auf dem Lehmanns-Felsen sollte als neues, signifikantes Zentrum der Stadt eine monumentale Stadtkrone mit Stadthalle, Konzerthalle, Museum und Sportanlagen entstehen. Die Idee ging zurück auf Bruno Taut, der entsprechende sozialutopische Visionen nach 1919, als sich eine Gruppe fortschrittlich gesinnter Architekten im „Arbeitsrat für Kunst“ zusammenschloss, entwickelte. Im Zentrum der Stadt wünschte er sich einen gläsernen Tempel der Gemeinschaft als neuen Mittelpunkt einer freien Gesellschaft. Im „roten Halle“ fanden diese Ideen früh ihren Widerhall. Mit dem Wettbewerb im Jahr 1927, den die Presse als „Akropolis von Halle“ betitelte, sollte diese Utopie gebaute Wirklichkeit werden.

An dem Wettbewerb beteiligten sich die bedeutendsten deutschen Architekten der Klassischen Moderne: Walter Gropius, Hans Poelzig, Peter Behrens, Emil Fahrenkamp, Paul Bonatz und Wilhelm Kreis. Auch reichten zahlreiche lokale Architekten und Künstler, darunter Paul Thiersch und Karl Völker, Entwürfe ein. Realisiert wurde keiner der Vorschläge und der Wettbewerb geriet über die Jahrzehnte vollständig in Vergessenheit. Es haben sich jedoch von den meisten Teilnehmern zahlreiche Originalpläne erhalten. Allein von Walter Gropius existieren noch 15 Entwürfe, von Peter Behrens wurden kürzlich sechs Originalentwürfe aufgefunden, die bislang als verloren galten, von Hans Poelzig sind 10 Originalzeichnungen vorhanden. Insgesamt werden in der Ausstellung 44 Originale und 8 Reprints sowie Architekturmodelle der wichtigsten Wettbewerbseingänge gezeigt, Arbeiten von Studierenden der BTU Cottbus für diese Ausstellung.

Sie wird begleitet von einem Katalog mit mehreren wissenschaftlichen Beiträgen. Im Rahmen der Ausstellung sollen diese einmaligen Architekturzeichnungen erstmals öffentlich präsentiert und analysiert werden. Im Mittelpunkt wird dabei der Entwurf „Hängende Gärten“ von Walter Gropius stehen, sowie die Planungen von Peter Behrens und Hans Poelzig. Im Kontext der anderen eingereichten Wettbewerbsbeiträge kann mit diesem Material ein weitgehend neuer Blick auf die hallesche Kultur- und Architekturpolitik geworfen werden.

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Walter Gropius im Wettbewerb.
Eine Krone für die Stadt.

Künstler: Walter Gropius, Hans Poelzig, Peter Behrens, Emil Fahrenkamp, Paul Bonatz, Wilhelm Kreis, Paul Thiersch, Karl Völker