Kunsthalle Emden

KUNSTHALLE IN EMDEN STIFTUNG HENRI UND ESKE NANNEN | Hinter dem Rahmen 13
26721 Emden

plan route show map

artist / participant

press release only in german

"Die Zweiheit hatte in meinen Bildern einen weiten Platz erhalten. Mit- oder gegeneinander: Mann und Weib, Lust und Leid, Gottheit und Teufel."

Emil Nolde (1867-1956) ist einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine eindringlichen Landschafts- und Figurendar-stellungen gehören zu den zeitlosen Schätzen deutscher Kunst-geschichte. Sein virtuoser Umgang mit der Farbe hat der modernen Kunst wichtige Impulse gegeben, die bis heute wirksam sind.

Als Sohn nordfriesischer Bauern wächst Emil Hansen, der sich später nach seinem Geburtsort Nolde nennt, nahe der dänischen Grenze auf. Schon früh keimt in ihm der Wunsch, Künstler zu werden. Eine Ausbildung zum Holzschnitzer ermöglicht es ihm, fremde Städte und Länder kennen zu lernen. 1906 wird er Mitglied der „Brücke“. Zusammen mit seiner dänischen Frau Ada pendelt er in den folgenden zwei Jahrzehnten zwischen der Ostseeinsel Alsen, seiner friesischen Heimat und der Großstadt Berlin. 1913/14 führt eine abenteuerliche Expedition das Paar in die Südsee. Mitte der 1920er Jahre lässt sich der nun gefeierte Künstler dauerhaft in seiner Heimat nieder, wo das Haus Seebüll fortan den Mittelpunkt seines Lebens bildet.

In Noldes Figurenbildern kommt dem Paarmotiv eine zentrale Bedeutung zu. Die Begegnung zweier Menschen und die Spannung der Geschlechter bildet für ihn Zeit seines Lebens den Ausgangspunkt, das emotionale Verhältnis unterschiedlicher Charaktere stimmungsreich zu schildern. Mann und Frau, alt und jung, arm und reich bilden die Pole, mit denen der Künstler zwischenmenschliche Dramatik oder Harmonie meisterhaft zum Ausdruck bringt. Ob seine Werke auf Erinnerungen an seine Jugend, Streifzüge durch das pulsierende Berliner Nachtleben, Reisen in ferne Länder, Sagen, Mythen oder Märchen zurückgehen - stets gelingt es ihm, Emotionen wie Liebe, Begierde, Angst oder Neugier in ebenso menschlichen wie humorvollen Bildern darzustellen. Letztendlich stehen seine oft ungleichen Paare für die elementare Zweiheit, die der Künstler als den grundlegenden - und notwendigen - Gegensatz im Leben und in der Natur erkannt hat.

Erstmals werden Emil Noldes Paardarstellungen nun in einer umfassenden Ausstellung präsentiert. Zahlreiche Leihgaben der Nolde-Stiftung Seebüll werden durch einzelne Werke aus privaten und öffentlichen Sammlungen ergänzt. Gezeigt werden rund 40 Gemälde aus allen Schaffensperioden – darunter viele Hauptwerke -, 30 großformatige Aquarelle sowie 60 so genannte Ungemalte Bilder, die Nolde während des Malverbotes durch die Nationalsozialisten, die seine Kunst für „entartet“ erklärten, in einer versteckten Kammer seines Hauses geschaffen hat. Viele dieser farbglühenden und ausdrucksstarken Arbeiten sind nun erstmals öffentlich zu sehen.

Mit der hochkarätigen Ausstellung feiert die Kunsthalle in Emden gemeinsam mit ihren Besuchern ihren zwanzigsten Geburtstag. Selbst für Kenner bietet die exklusiv in Emden zu sehende Nolde-Schau ein Erlebnis voller Neuentdeckungen. EMIL NOLDE – PAARE: das norddeutsche Ausstellungshighlight im Winter 2006/07!

Katalog Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen.

Pressetext

only in german

Emil Nolde - Paare