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Eröffnung: 12. Mai 2007, 18 Uhr

Pressetext:

Chemnitz fühlt sich besonders als Geburtsort Karl Schmidt-Rottluffs den Mitgliedern der 1905 gegründeten expressionistischen Künstlergruppe "Brücke" verpflichtet. Nicht nur Schmidt-Rottluff und Erich Heckel besuchten hier das Gymnasium, auch Ernst Ludwig Kirchner kam 1890 als Zehnjähriger mit seinen Eltern nach Chemnitz und legte am Realgymnasium 1901 das Abitur ab. Nach Jahren in Dresden übersiedelte er 1911 nach Berlin. Seit einem Sanatoriumsaufenthalt lebte Kirchner ab 1917 in der Schweiz, wo er 1923 mit seiner Frau Erna Schilling das Haus auf dem Wildboden in Frauenkirch bei Davos bezog.

Erstmalig seit Jahren reiste Kirchner über den Jahreswechsel 1925/1926 wieder nach Deutschland und stellte sich schon beim Grenzübertritt die Frage "Habe ich Heimat?". Auf seiner dreimonatigen Reise begegnete er in Frankfurt am Main, Chemnitz, Dresden und Berlin Künstlern, Sammlern, Kunsthistorikern, Galeristen, Politikern, Freunden und Verwandten. Der in der Schweiz entstandene "Wildbodenstil, die neue Art, in freien Flächen zu malen" (Donald E. Gordon, 1968) wurde für Kirchners Kunst dieser Jahre bestimmend. Dazu zählen die großartigen Tanzbilder und Akte, die Schaufenster- und Straßenszenen, die Ansichten der Großstädte und die Porträts der Menschen, denen er auf seiner Reise begegnete.

Die Ausstellung "Ernst Ludwig Kirchner - Die Deutschlandreise 1925/1926" soll neben der erstmaligen gründlichen Untersuchung der Chemnitz-Aufenthalte Kirchners weitere Orte der Deutschlandreise mittels thematisch verbundener Werke belegen. Dass Kirchners Verhältnis zu Chemnitz, der Stadt, wo die Kunstsammlungen Chemnitz 1926 eine moderne Galerie mit allein fünf Kirchner-Gemälden eingerichtet hatten und wo seine Eltern lebten und starben, ein besonderes Augenmerk in der Ausstellung erhält, versteht sich von selbst.

Die Ausstellung mit mehr als 100 Leihgaben ist die erste repräsentative Ernst Ludwig Kirchner-Ausstellung in Sachsen

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Ernst Ludwig Kirchner
Die Deutschlandreise 1925/1926
kuratiert von Ingrid Mössinger