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Sammlungspräsention 20. und 21. Jahrhundert

In den Räumen für die permanente Sammlung 20. und 21. Jahrhundert zeigt das Museum Folkwang einen Ausschnitt seiner Sammlung Kunst nach 1945 und zeitgenössische Kunst: Neben den großen Werken der Amerikaner Rothko, Newman, Pollock, Reinhardt, Kline, Louis und Stella sind hier Werke von Soulages, Vedova, Klein und Fontana, aber auch von Richter und Palermo zu bewundern.

Werkgruppen und Installationen der Gegenwartskunst schließen sich in den benachbarten Räumen an: Werke von Baumgarten, Starling, Atelier van Lieshout, Reed, Halley, Scully, Horn und anderen. Einige dieser Künstlerinnen und Künstler hat das Museum Folkwang in den vergangenen Jahren in bedeutenden Ausstellungen gezeigt.

Das Museum Folkwang beabsichtigt, längerfristige Kooperationen mit Künstlern einzugehen und das Entstehen neuer Werke zu ermöglichen. Damit soll eine Tradition wiederbelebt werden, die weit in die Geschichte des Museums zurückreicht, und in Essen mit Kirchner und Schlemmer beginnt, die Räume für das Museum gestalteten oder entwarfen. Von 1973 bis 1988 stellte das Museum Folkwang Videokünstlern ein voll ausgestattetes Studio für die Arbeit zur Verfügung, in dem eine Reihe wichtiger Werke entstanden. Diese Sammlung wird jetzt neu erschlossen, weiter ausgebaut und bald auch in ersten Screenings und Präsentationen vorgestellt.

Die Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen gehörte früh zu den besonderen Interessen des Museum Folkwang. Sie wird auch künftig wieder eine wichtige Aufgabe sein, was sich in jüngst erworbenen Arbeiten von Lothar Baumgarten oder Simon Starling für die Sammlung widerspiegelt.

Fotografische Sammlung

Die Darstellung des Menschen ist ein thematischer Schwerpunkt der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang. Kaum ein Feld der fotografischen Praxis ist faszinierender als die Darstellung des Menschen und nur wenige Fotografen haben kein Porträt in ihrem Werk.

Die erste Ausstellung in den neuen Räumen der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang stellt fünfzehn Fotografen und Fotografinnen vor, die sich dem Porträt in besonderer Weise widmen. Als kontinuierliches Arbeitsfeld, wie David Octavius Hill und Robert Adams im 19. Jahrhundert, August Sander und Stefan Moses im 20. Jahrhundert oder als speziell definierte Projekte wie Helmar Lerskis „Verwandlungen durch Licht“ von 1936 oder die Arbeiten der zeitgenössischen Fotografen Ken Ohara „24 hours“ und José Luis Neto „22474“.

In allen Werken ist der Mensch der Ausgangspunkt, aber die entstandenen Bildwelten sind weitgespannt. Mit der Problematisierung des Individuums nach dem Ersten Weltkrieg, wurde der Mensch vorerst zum „Gegenstand“ visueller Produktion und zunehmend im Kontext der Medien zum prägenden „Vorbild“. Die Ausstellung stellt dieses Spektrum unterschiedlicher Porträtweisen mit vielfältigen Fragestellungen und Bildformen zur Diskussion.

Deutsches Plakat Museum:

Günther Kieser (_1930), Holger Matthies (_1940) und Gunter Rambow (*1938) setzten qualitative Maßstäbe in der Plakatkunst und bestimmten über Jahrzehnte die Entwicklung der kreativen Plakatgestaltung in Deutschland und darüber hinaus. Durch die Verwendung von eigens für das Plakat gefertigten Bild-Objekten und speziell für die Anwendung im Plakat konzipierten Fotos und Fotomontagen von inszenierten Räumen wurde die Gestaltungsfläche um eine „plakative Tiefe“ bereichert. Auch der Umgang mit Typografie griff erstmals in den Raum und erzeugte eine „virtuelle Dreidimensionalität“. Bis dahin galt Räumlichkeit als nicht plakatgemäß, die Fläche sollte rein flächig besetzt und erobert werden.

Kieser, Matthies und Rambow erweiterten die Formensprache des Plakats durch ihre „Raumeroberungen“ auf entscheidende Weise, wobei diese Entwicklung immer die Wirksamkeit des Plakats im öffentlichen Raum steigern sollte.

Die erste Ausstellung des Deutschen Plakat Museums in den neuen Räumen im Museum Folkwang vereint diese drei Gestalter um zu zeigen, welche Kraft von einem Plakat ausgehen kann, mit welcher Dichte an Informationen und Emotionen die Wirkung des Plakats im öffentlichen Raum gesteigert werden kann und damit eine andere Eroberung des Raums möglich ist.

Das Museum Folkwang hat den grafischen Künsten schon früh besonderen Wert beigemessen. Ein besonderes Augenmerk galt dabei von Anfang an der zeitgenössischen Zeichnung und Druckgrafik. So erwarb Karl Ernst Osthaus, der Gründer des Museum Folkwang, wenige Jahre nach ihrem Entstehen vier Zeichnungen Vincent van Goghs, die bis heute zu den Hauptwerken der Grafischen Sammlung gehören.

Um den Stellenwert der zeitgenössische Grafik für die Fortentwicklung der Sammlung zu unterstreichen, widmet sich die erste Ausstellung der Grafischen Sammlung im neuen Museum Folkwang einem Einblick in die Neuerwerbungen der vergangenen fünf Jahre, darunter Werke von Jill Baroff, Karoline Bröckel, Roni Horn, Linda Karshan und Veit Stratmann. Die Ausstellung umfasst nicht nur eine Auswahl bereits getätigter Erwerbungen, sie stellt auch künstlerische Positionen und Werke vor, die noch nicht in der Sammlung vertreten sind, deren Erwerb aber wünschenswert erscheint. Hierzu zählen Werke von William Kentridge, Chloe Piene, Nedko Solakov und Friedemann von Stockhausen.

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Fotografische Sammlung:
Künstler: David Octavius Hill, Robert Adams, August Sander, Stefan Moses, Helmar Lerski, Ken Ohara, Jose Luis Neto ...

Deutsches Plakat Museum:
Günther Kieser, Holger Matthies, Gunter Rambow ...

Grafische Sammlung:
William Kentridge, Chloe Piene, Nedko Solakov, Friedemann von Stockhausen, Jill Baroff, Karoline Bröckel, Roni Horn, Linda Karshan, Veit Stratmann (Bochum) ...