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Erwin Wurm, 1954 in Bruck/a.d. Mur geboren, gehört zu den bedeutendsten Künstlern im gegenwärtigen österreichischen und internationalen Kunstgeschehen Seine Arbeiten sind in zahlreichen Ausstellungen, Museen und Galerien im In-und Ausland präsent.

Wurms Arbeitsweise ist bestimmt von der Vielseitigkeit in der Verwendung medialer Konzepte und reicht von der Fotografie zum Video, von der Skulptur zur Installation, von der Zeichnung zum Objekt.

Labilitäten und Brüchigkeiten in scheinbar sicheren Alltagsabläufen sind die Themen, die ihn seit den 1990er Jahren interessieren und die er in einem erweiterten Skulpturenbegriff artikuliert. In seinen one minute sculptures dekonstruiert Wurm die Vorgangsweisen ritualisierten menschlichen Tuns auf eine Art und Weise, die fest gefügte Begriffe und Handlungen zum Wanken bringt. Das Moment des Absurden erobert sich einen Stellenwert in scheinbar banalen Situationen und bewahrt eine individuelle Welt - wenn auch nur für einen Moment – vor dem Kippen.

Flüchtigkeit und Veränderlichkeit sind die Grundkonstanten in Wurms künstlerischem Werk. Die im museum der moderne salzburg mönchsberg präsentierte Installation „Adorno lag falsch mit seiner Theorie über Kunst“ erweitert diesen Aspekt ins Philosophische: Theodor W. Adorno hatte für die Nachkriegsgesellschaft einen neuen Begriff für das Hehre und Unabänderliche des Kunstwerkes festgelegt. Erwin Wurm begegnet diesem Theorem mit der ihm eigenen Skepsis und Ironie, indem er „Lehrgebäude“ in Platten zerlegt und zur Benützung der Bestandteile auffordert: „nichts ist für immer gültig, alles ist einem Wandel unterworfen“.12 große rosafarbene Platten, zusammengefügt zu einem Ensemble, sind in einem silbernen Innenraum von den Besuchern wie eine begehbare Plastik zu benützen. Zeichnungen auf den Platten dirigieren die unmittelbar mögliche Kontaktaufnahme des Museumsbesuchers mit dem Kunstwerk. Eine kurzfristig gemeinsame Wechselwirkung von Kunstwerk und Besucher lässt sich derart herstellen. Die Installation ist eine ins Monumentale gesteigerte Variante der one minute sculptures, gleichzeitig eine Demontage des pathetischen Kunstbegriffs von Adorno, indem Wurm das veränderliche und spielerische Moment eines Kunstwerkes gleichsam dem Zugriff des Betrachters überantwortet.

Die Installation wird um eine Präsentation von 20 Zeichnungen, die im Kontext der „Adorno“-Arbeit entstanden sind, und um Werke von Erwin Wurm aus Sammlungsbestand und Dauerleihgaben erweitert.

Pressetext

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Erwin Wurm. adorno lag falsch mit seiner theorie über kunst
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museum der moderne salzburg mönchsberg: