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Der österreichische Bildhauer Erwin Wurm (*1954 in Bruck an der Mur) hinterfragt unsere Vorstellungen von Realität und Identität. Seine Auseinandersetzung mit skulpturalen Fragen, wie etwa die Veränderung von Dimensionen und Volumina, eröffnet überraschende neue Blicke auf die Welt. Wer den Künstler kennt, weiß, dass er es wie kein Zweiter versteht, unsere Wahrnehmung stets mit sehr viel Humor und einer ordentlichen Portion Zynismus auf die Probe zu stellen. Im Kunstraum Dornbirn nimmt Erwin Wurm die Besucher mit auf eine Zeitreise in das Österreich der 1960er und 1970er Jahre. Er stellt den Prototyp eines klassischen Einfamilienhauses mit Satteldach in die historische Ausstellungshalle.

Das „Narrow House“ ist eine maßstabsgetreue Replik seines Elternhauses in der Steiermark, allerdings in der Breite auf 1,1 Meter reduziert. Die Besucher können sich in das komplett möblierte Innere hineinzwängen und so die Enge und die verzerrten Proportionen selbst erfahren. Das Einfamilienhaus als Symbol von Privatheit, aber auch Kleingeistigkeit präsentiert sich als zusammengepresste Welt. Die Verwendung von vordergründig persönlichen Elementen, wie Einrichtungsgegenstände oder Fotos, dient lediglich als Metapher für die Realisierung von Wurms Ideen. Das „Narrow House“ visualisiert auf zynische Weise, wie sich Architektur in Zeiten zunehmender Raumknappheit entwickeln könnte.