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"Es drängt sich alles zur Landschaft …", Landschaftsbilder des 19. Jahrhunderts
09.03.2018 - 22.06.2018
Eröffnung am Samstag, 08.03.2018 - 18:00

"„Es drängt sich alles zur Landschaft …“ schrieb Philipp Otto Runge im Jahr 1802 und gab damit der starken Anziehungskraft der Landschaft auf viele Künstler um 1800 Ausdruck. In der Landschaftsmalerei wurde der humanistische Bildungskanon ebenso verhandelt wie ein neues wissenschaftliches Weltbild. Sie war Sehnsuchtsort, in dem Seelenzustände Ausdruck finden, oder Abbild eines vermeintlich ungetrübten Blickes auf die Wirklichkeit. Sie war für die Feldversuche der künstlerischen Selbstbehauptung auf dem Weg zur Moderne am besten geeignet, da sie nicht im gleichen Maße wie etwa die Historienmalerei den Konventionen einer göttlichen Weltordnung verbunden war und eine größere Freiheit erlaubte.

Die Ausstellung präsentiert ein zentrales Thema der Kunst des 19. Jahrhunderts mit Werken aus den eigenen Sammlungen. Die Besucher erwarten spannende Fundstücke aus dem Gemäldemagazin, von denen einige für die Ausstellung restauriert wurden, sowie Glanzstücke der Graphischen Sammlung. Über vierzig Zeichnungen und achtzig Gemälde machen die unterschiedlichen Landschaftsauffassungen des 19. Jahrhunderts in Deutschland – vom Klassizismus und der Romantik über den Realismus bis hin zur Freilichtmalerei – anschaulich.

Der Leipziger Kunstverein, aus dessen Mitte das Museum der bildenden Künste Leipzig gegründet wurde, erwarb im Laufe des 19. Jahrhunderts zahlreiche zeitgenössische Landschaftsdarstellungen. Auch bei privaten Sammlern, die durch Stiftungen und Schenkungen den Bestand des Museums erweiterten, war die Landschaftsmalerei in dieser Zeit sehr beliebt. So gibt die Ausstellung auch Einblick in die Geschmackswelt des Leipziger Bürgertums des 19. Jahrhunderts.

„Es drängt sich alles zur Landschaft...“ zeigt Werke von Andreas und Oswald Achenbach, Arnold Böcklin, Wilhelm Busch, Karl Buchholz, Carl Gustav Carus, Johan Christian Clausen Dahl, Caspar David Friedrich, Hans Fredrik Gude, Louis Gurlitt, Jakob Philipp Hackert, Friedrich Helmsdorf, Joseph Anton Koch, Friedrich Preller d. Ä., Johann Christian Reinhart, Adrian Ludwig Richter, Christian Rohlfs, Carl Rottmann, Johann Wilhelm Schirmer, Eduard Schleich d. Ä., Julius Schnorr von Carolsfeld und anderen.

Eine Präsentation ausgewählter zeitgenössischer Arbeiten aus eigenem Bestand, in denen sich Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema ‚Landschaft’ in unterschiedlichen Medien auseinandersetzen, wird begleitend gezeigt."