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m Rahmen seiner Jahresausstellungen thematisiert der Kunstverein Bad Salzdetfurth e.V. im Jahre 2002 die "Schlange".

Begannen wir 1998 unsere Ausstellungsreihe mit der Ausstellung "Europa, besteige den Stier!", der 1999 das Thema "Vom Skarabäus zum new beetle" folgte, so schoben wir im EXPO-2000-Jahr die Ausstellung "ARCHE" ein, die das Thema "Mensch, Natur, Technik" aufnahm und die Werke von 20 Künstlerpaaren zeigte. Im Jahr 2001 folgte das Thema Vogel mit dem Titel: "Er fliegt und fliegt" und 2003 zeigen wir abschließend Werke zum Thema Fisch. Alle Ausstellungen sind internationale Gruppenausstellungen.

Die Schlange ist ein Symboltier, das bis in die archaischen Kulturen zurück-verfolgt werden kann. Bedingt durch ihre Lebensweise im Verborgenen wurde sie häufig als Tier der Unterwelt und des Totenreiches aufgefasst - gleichzeitig stand sie aber durch ihre Fähigkeit, sich häuten zu können, auch für das Leben. Wie kaum ein anderes Symboltier ist die Schlange mit großer Zwiespältigkeit behaftet. Sie legt Eier, wie der Vogel und ist in vielen Fällen in der Lage durch einen tödlichen Biss das Leben anderer zu beenden. Diese enge Verknüpfung von Tod und Leben in der Schlange hat dazu geführt, dass sie in fast allen Kulturen der Erde Gewicht hat. Nicht nur im deutschen Sprachraum wird die Schlange in vielen Redensarten mit negativen Eigenschaften dargestellt.

Geht man allerdings in frühe Mythensysteme zurück, so sind Schlangen positive Symbolträger. Sie stehen mit der Erde und der Unterwelt in Verbindung und bringen als Hausschlange den Segen der Ahnen. Man ernährte sie mit Milch, um ihre Heilungskräfte und die damit verknüpften Wiedergeburtssehnsucht zu aktivieren. Die Äskulapnatter ist das bis heute verwendete Zeichen dafür. Die chinesische Astrologie führt die Schlange alle zwölf Jahre als "Jahresregent" (z.B. 2001) und auch in den vorkolumbianischen Kulturen taucht die Schlange im Kalender als "Tageszeichen" auf. In der Neuzeit hat sich die Psychoanalytik der Schlangensymbolik ange-nommen und bringt sie mit dem Phallussymbol in Verbindung. Erstmals werden wir auch das Umfeld des Kunstgebäudes (Schlosspark) mit einbeziehen.

Da die Schlange durch die weltweite Verbreitung des christlichen Glaubens sofort mit dem Paradiesbaum und dem Sündenfall Evas, gleichzeitig aber auch mit Maria als Überwinderin der Schlange in Zusammenhang gebracht wird, lädt der Kunstverein Bad Salzdetfurth zur Teilnahme an dieser Ausstellung nur Künstlerinnen ein und bittet diese um ein bereits existierendes Werk aus dem Oeuvre oder um ein eigens für diese Ausstellung konzipiertes Objekt, eine Skulptur, ein Bild oder eine Performance. Im Idealfall steht das Werk mit den architektonischen Besonderheiten des Kunstgebäudes (z.B. Sattelschwingdach) in direktem Bezug.

Es erscheint ein Katalog.

Pressetext

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Eva und die Schlange

mit Laura Anderson Barbata, Irene Andessner, Antoinette, Elvira Bach, Katharina Büche, Dagmar Calais, Suzanne Camp Crosby, Peter Coyne, Sokari Douglas Camp, Nicola Elze, Mechthild Frisch, Theresia Gerding, Angela Hampel, Hiroko Inoue, Kerstin Kartscher, Margaret Kelley, Friederike Klotz, Jana Kluge, Eva Koberstein, Herlinde Koelbl, Claudia van Koolwijk, Rune Mields, Marianne Ogilvie, Ewa Partum, Beate Passow, Lieve Prins, Barbara Quandt, Lisa Roet, Gesine Rothmund, Niki de Saint Phalle, Gerlinde Salentin, Beverly Semmes, Deborah Sengl, Susanna Taras, Inge Thumm, Lisette Verkerk