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Das Rupertinum besitzt eine umfangreiche und beachtliche Skulpturensammlung vornehmlich mit Beispielen um und nach Fritz Wotruba. Aus Sammlungsbesitz und ergänzenden Leihgaben wird dies Schau zusammengestellt, die eine zentrale Problematik der Bildhauerkunst thematisiert.

Die gestalterischen Komponenten im plastischen und räumlichen Arbeiten von Bildhauern entwickeln sich im Spannungsverhältnis von Volumen und Oberfläche. Diese Kriterien bleiben auch in den neuen Konzepten, die sich von der klassischen Skulptur zur aktuellen Objektkunst verändert haben, erhalten. Die Oberfläche der Skulptur ist nicht länger bloße Epidermis – von Patina oder Bearbeitungsspuren gekennzeichnet – sondern integraler Bestandteil der Getaltung. Dort wo Farbe aus malerischen, graphischen, fotografischen Konzepten ins Dreidimensionale erweitert wird, übernimmt sie neue Aufgaben und Erscheinungsweisen:

Roland Goeschl überträgt dem farblichen Konzept seiner plastischen Arbeiten die Reduktion auf die Primärfarben; seine organischen und klassischen Formen (Büsten, Stelen) tragen diese Konkretisierung auf Blau, Rot, Gelb entschieden vor.

Erwin Wurm ist als Vertreter der nächsten Generation einem gänzlich gewandelten Skulpturenbegriff auf der Spur. Seine bildlichen Manifestationen sind wie das Anhalten der Zeit: ein Ausschnitt aus der Wirklichkeit – bunt, trivial, allgegenwärtig – wird zu einem temporären Monument. Seine Pullover-, Mantel-, Unterwäsche“skulpturen“ leben von ihrer starken Lokalfarbigkeit, existieren jedoch nur im Moment der Anschauung.

Manfred Erjautz als der jüngste der drei Protagonisten definiert diese Begriffe nochmals um: aus der Zusammenschau von vorfabrizierten Gebrauchsgegenständen, Spielwaren und Markenartikeletiketten baut er seine Plastiken auf und deutet die harmlosen, bunt scheckigen, lustigen Oberflächen radikal um zu knalligen Lego-Revolvern, schaurigen Pickerl-Monstern, ironischen Pseudo-Idyllen.

Pressetext

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Farbige Plastik
Manfred Erjautz, Roland Goeschl und Erwin Wurm