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Kurdistan ist ein Land, das offiziell nicht existiert. Doch es ist auch das Land Abrahams und früher Hochkulturen - die Wiege der Menschheit. Kurdistan, das Land in dem Euphrat und Tigris entspringen, ist ein Land voller Geheimnisse.

Dort liegt, auf mehreren Hügeln verstreut, das Dorf Kîmsor, in dem die Familie Varol seit mehr als einem Jahrhundert sesshaft ist. Aber viele der letzten Generation der Familie haben einer nach dem anderen das Dorf Kîmsor verlassen. Die Emigration von sechs Söhnen und einer Tochter nach Europa hat diese Familie voneinander getrennt, ihr Leben in Europa hat sie verändert.Sie haben sich je verschieden an andere Kulturen angepasst und doch hat jede / jeder einen Teil seiner ursprünglichen Kultur behalten. Serçavan. Bei meinen Augen ist ein fotografischer Essay über die kurdische Familie Varol. Das Projekt umfasst drei fotografische Stationen, die über ein Jahr hindurch von mir immer wieder aufgesucht werden: das Dorf Kîmsor mit ungefähr 50 Einwohnern im kurdischen Gebiet der Türkei, die österreichische Hauptstadt Wien und Stuttgart in Deutschland. An allen drei Orten wohnen heute Teile der Familie. Die Eltern der Familie, Sakine und Ismail leben bis heute im Dorf und betreiben eine kleine Landwirtschaft. Yasar, der drittälteste Sohn der Familie lebt seit sieben Jahren als Medizinstudent mit seiner Frau Xezal, die er in Österreich kennen gelernt hat, in Wien. Nedime, eine Tochter der Familie, lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern, die schon in Deutschland geboren wurden, in Stuttgart. Obwohl die Geschichte der Kurden viel weiter zurückreicht, als es uns die Vorstellung des "Wilden Kurdistan" eines Karl May vermuten lässt, und deren Präsenz durch die weltweite Diaspora der Kurden auch für jeden Europäer spürbar ist, sind die Kurden ein Volk, das vielen Menschen in Europa bis heute fremd geblieben ist. Die Geschichte und das Leben dieses Volkes wird eher der Welt der Fiktion und der Märchen zugeordnet als der Realität. Serçavan. Bei meinen Augen will die Geschichte des Landes Kurdistan anhand von einzelnen Lebenswegen der Menschen dieses Volkes erzählen. Es ist eine fotografische Reise in ein manchmal fremdes Land, es ist aber auch eine Reise in verborgene Welten mitten in Europa, ein unbekanntes Land in Österreich und Deutschland. Pressetext

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Felicitas Kruse - Sercavan. Bei meinen Augen
Ort: Neue Galerie Studio
Kuratorin: Elisabeth Fiedler