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Am 1.12.2003 startete bei Aldi Süd unter großem Medieninteresse der Verkauf von 14 Grafiken, darunter die beiden Blätter "Silberfinger" und "Wind, Wasser, Wolken" von Felix Droese. Die auf dem Passepartout signierten Arbeiten wurden zu je € 12,99 angeboten. Innerhalb kürzester Zeit verkaufte der Discounter 140.000 Exemplare in ca. 1500 Filialen.

Felix Droese kommentiert die enorme Nachfrage mit dem Kommentar, man sehe, wie groß die kulturelle Unterversorgung in Deutschland sei. Droese, der immer wieder soziale und gesellschaftliche Verhältnisse in seinen Aktionen und Arbeiten thematisiert, stellt erneut die Frage nach dem Wert des Kunstwerks. Unter dem Logo Aldi ist es ganz offensichtlich möglich, jenseits aller Diskussionen um den Begriff der Originalgrafik, Menschen für Kunst zu mobilisieren. Die Aldi Devise `Qualität ganz oben - Preis ganz unten´ überträgt der Künstler auf die von ihm angeboten Arbeiten. Dabei ist ganz offensichtlich, dass er mit dieser Aktion die enge Verknüpfung zwischen Kunst und Kunstmarkt erneut zur Diskussion und in Frage stellt. Wie definiert sich die Qualität dieser Arbeiten zwischen Olivenöl und Spaghetti und außerhalb der klassischen Vermittlung von Galerie und Museum? Droese bezeichnet dies als "Aktion Grundversorgung" und möchte Kunst schaffen, die für alle Leute erschwinglich ist. Kunst wird, auch 40 Jahre nach Andy Warhol, umstrahlt vom Nimbus des Unerreichbaren. Dagegen setzt Droese sein Konzept von der Grundversorgung, die neben den primären Lebensbedürfnissen auch die Teilhabe am künstlerischen Leben beinhaltet. "Ich hab´ die Kunde und Aldi hat die Kunden", so einfach erklärt Droese seine Aktion. Bereits in den 20er Jahren wurden im Berliner Kaufhaus Tietz, dem heutigen KaDeWe, Werke von Käthe Kollwitz und Otto Nagel für ein paar Mark verkauft und in den 70er Jahren konnten Originalgrafiken von Gerhard Richter im Düsseldorfer Möbelhaus Berges erworben werden.

Das Museum Goch visualisiert nun erstmalig in einer gemeinsam mit Felix Droese konzipierten Ausstellung die Verkaufsaktion bei Aldi-Süd sowie die sich anschließende Diskussion. In der Ausstellung werden die kommerziellen Ziel von Aldi beispielhaft den künstlerischen Arbeiten - die von den Käufern aus der Region als Leihgaben erhalten haben - gegenübergestellt. Es erscheint eine ausführliche Dokumentation sowie zwei Editionen.

Zur Ausstellung erscheint ein dokumentierender Katalog. Zusätzlich entstehen zwei Editionen, ein Siebdruck von Felix Droese in einer Auflage von 36 Exemplaren sowie die "Kochlöffeledition". Pressetext

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Felix Droese - Das Aldi Multiple