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FEMININE. Angela Brandys - Ulrike Rosenbach
07.12.2018 - 16.02.2019
Eröffnung Freitag, 07.12.2018 18:00 - 21:00 Uhr

Die Ausstellung FEMININE bei PRISKA PASQUER widmet sich starken weiblichen Positionen. Im Zentrum steht das Werk von ULRIKE ROSENBACH (geb. 1943), einer der bedeutendsten Pionierinnen der Performance- und Medienkunst.

Seit den 1970er-Jahren hinterfragt ULRIKE ROSENBACH weibliche Typisierungen und Rollenklischees. Ihr experimentelles Werk hat einen enormen Einfluss auf jüngere Künstlergenerationen. FEMININE reflektiert dies und stellt ROSENBACHs Werk jeweils Arbeiten einer jüngeren Künstlerin gegenüber. Den Auftakt macht die Londonerin ANGELA BRANDYS (geb. 1988); im Februar 2019 folgt FEMININE II mit Arbeiten von JOHANNA REICH (geb. 1977). Die Künstlerinnen sprechen mit ihren eigenwilligen Arbeiten aktuelle und hochsensible Themen an und besetzen auch in der zeitgenössischen Debatte prägnante Positionen.

Die experimentellen Werke von ULRIKE ROSENBACH wurden auf internationalen Ausstellungen sowie auf der documenta 6 (1977) und der documenta 8 (1987) gezeigt. 2004 erhielt ULRIKE ROSENBACH den Gabriele Münter Preis, 2012 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Rheinischen Kunstpreis ausgezeichnet.

Die Arbeiten von ANGELA BRANDYS waren bislang nur in Großbritannien zu sehen. PRISKA PASQUER präsentierte sie in diesem Herbst mit großem Erfolg auf der PARIS PHOTO und zeigt sie nun erstmals in Deutschland.

ULRIKE ROSENBACH (geb. 1943) arbeitet seit 1972 experimentell mit Fotografie und Performance-Video und multimedialer Installation. ULRIKE ROSENBACH versteht Video nicht als dokumentarisches Instrumentarium, sondern nutzt das Medium innovativ und künstlerisch. In ihren so genannten „Action / Performances“ und „Video-Live-Actions“ arbeitete sie als eine der ersten KünstlerInnen überhaupt mit Video-Live-Kameras. Die Videokamera war für sie das perfekte Medium, um ihre Rolle als weibliche Künstlerin zu definieren, sich als Sujet ihrer eigenen Kunst zu inszenieren und dabei zugleich traditionelle weibliche Darstellungen zu hinterfragen. ULRIKE ROSENBACHS Themen sind bis heute hoch aktuell und relevant.

In ihrer berühmten Serie „Art is a Criminal Action“ (1969/1970) unternimmt ULRIKE ROSENBACH einen Frontalangriff auf das Territorium männlicher Selbstdarstellung und Kunstproduktion. Als Vorlage dient ihr Andy Warhols Siebdruck „Double Elvis“ – eine Pop-Ikone mythischer, aggressiver, sexuell aufgeladener Männlichkeit. In einem radikalen Rollentausch verwandelt sich ULRIKE ROSENBACH in einen weiblichen Elvis und demontiert so Stereotype viriler Selbstbilder ebenso wie gängige Klischees von Weiblichkeit. PRISKA PASQUER präsentiert diese berühmte Motivgruppe zusammen mit weiteren Fotoarbeiten, Filmstills, Videos, Zeichnungen und Collagen der Künstlerin.

ANGELA BRANDYS (geb. 1988) konstruiert skulpturale Szenen. Dabei arbeitet sie entweder direkt mit ihrem Körper oder sie thematisiert dessen Empfindungen. Auf den Bildern agiert die Künstlerin als Protagonistin ihres eigenen Plots und erlebt ihr Unbewusstes neu. Ihre Arbeiten spiegeln die Hybridität einer zunehmend digitalisierten Welt, in der sich Gegensätze nicht mehr ausschließen, sondern oft gleichzeitig präsent sind.

Wie viele Künstler ihrer Generation integriert ANGELA BRANDYS die neuen Medien mit größter Selbstverständlichkeit in ihre künstlerische Praxis. Die Bildschirme ihres Computers oder Smartphones dienen ihr als Werkzeug, Bühne oder auch als Rahmen. Oft beleuchten die angeschalteten Displays ihre (Selbst-) Inszenierungen im Studio.

Ihre Aufnahmen fotografiert ANGELA BRANDYS vom Bildschirm ab und verwendet sie als Basis für weitere Inszenierungen. Mit dieser Technik verknüpft sie verschiedene Ebenen von Raum und Zeit, wobei sie nicht nur neue analoge Elemente hinzufügt, sondern auch die optischen Effekte der flimmernden und flackernden Bildschirme integriert. Sukzessive überlappen sich dabei physische und virtuelle Welten. Das Ergebnis sind Bilder, deren innere Widersprüchlichkeit fasziniert.

Future Talk - FEMININE
Donnerstag, 31. Januar 2019, 18-20 Uhr

FEMININE II
Johanna Reich - Ulrike Rosenbach
Freitag, 22. Februar 2019 - Samstag, 30. März 2019
Eröffnung Freitag, 22. Februar 2019, 18-21 Uhr