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Die Nationalgalerie beherbergt bis zum 23. September eine grosse Retrospektive des kolumbianischen Künstlers mit 142 Gemälden, die die Entwicklung seines Schaffens von den Siebziger Jahren bis heute illustrieren. Darunter sind 47 Bilder, die von der Folter im Gefängnis von Abu Graib im Irak inspiriert sind und mit Schärfe die Verletzung der Menschenrechte anklagen. Diese Werke bilden eine Ausnahme in seinem Schaffen, das sonst den Glauben an die menschlichen Werte und die Freude am Leben ausdrückt. Botero bezieht seine Themen aus dem täglichen Leben, besonders seiner Heimat Kolumbien und Lateinamerikas: Tanz, Musik, Stierkämpfe, Straßenszenen, politische und kirchliche Würdentrager werden lebendig und mit Humor dargestellt. Botero reinterpretiert in seinem eigenen Stil die Bilder von Malern, die er bewundert: Piero della Francesca, Velasquez, Rubens, Ingres und andere. Sein Repertoire umfasst auch andere Gattungen, wie Stilleben und Landschaften.

Boteros Stil ist gekennzeichnet durch die Betonung, die er dem Volumen seiner Formen verleiht. Menschen, Tiere, Gegenstände sind mit übertriebenen Ausmaßen dargestellt, jedoch ohne deformiert zu werden. Die Kompositionen des Malers sind klassisch und monumental, seine Farben lebhaft, ohne Licht und Schatten. Boteros Malerei vermittelt ein Gefühl von vitaler Hochstimmung, Lebensfreude, Optimismus. Vielleicht aus diesem Grunde ist er auf der ganzen Welt beliebt. In der Tat ist Boteros Werk in den größten Museen der Welt ausgestellt worden, und seine Plastiken zieren öffentliche Plätze in aller Welt.

Kuratorin der Botero-Ausstellung ist Dr. Nelly Missirli, Leiterin der Sammlungen der NMAS. Die architektonische Planung der Präsentation stammt von Prof. Sonia Charalmbidou-Divani, Irini Charalambidou, Christian Laskaridis und Zoe Langi.

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Fernando Botero

Kurator: Nelly Missirli