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Vom 10. Februar – 14. Mai 2006 zeigt das Kunsthaus Zürich eine der bedeutendsten Privatsammlungen moderner Kunst, die Sammlung Merzbacher-Mayer. Von den grossen Meistern des Impressionismus, des Postimpressionismus und des Fauvismus über die «Brücke» und den «Blauen Reiter», den italienischen Futurismus und die russischen Konstruktivisten spannt sich der Bogen zu den Zürcher Konkreten und bis in die jüngere Gegenwart.

Die Ausstellung «Fest der Farbe» wird von Kunsthaus-Kurator Tobia Bezzola in enger Zusammenarbeit mit dem Sammler Werner Merzbacher erarbeitet.

Unter den annähernd 200 Gemälden und Skulpturen befinden sich die Hauptvertreter der wichtigsten europäischen Strömungen des 20. Jahrhunderts: des Impressionismus (Monet, Cézanne, Renoir), des Postimpressionismus (van Gogh, Picasso), der «Fauves» (Derain, Matisse, Vlaminck, Braque), die «Brücke»-Künstler Heckel und Kirchner, im Dritten Reich verfolgte Deutsche wie Nolde, Barlach und Beckmann, die «Blauen Reiter» Jawlensky, Kandinsky und Münter, italienische Futuristen (Severini, Boccioni), russische Konstruktivisten (Malewitsch, Gontscharowa u.a.), der Kubist Léger und der Spanier Miró. Zu den jüngeren Malern und Bildhauern der 50er bis 90er Jahre des 20. Jahrhunderts zählen neben Richard Paul Lohse und Sam Francis insbesondere Calder, González, Tinguely, Moore und Rickey.

Alle Arbeiten verbindet oberflächlich die den Bildgegenstand dominierende Farbe. Für den Betrachter ergibt sich ein strahlendes Gesamtbild anhand dessen das Kunsthaus Zürich Geburt und Entfaltung der wichtigsten Schulen und Strömungen der modernen Kunst aufzeigt. Das persönliche Auswahlkriterium des Sammlers Merzbacher ist von der Freude an Werken und nicht von kommerziellen Interessen geleitet. Er wählt diejenigen, die ihn berühren, weil sie, wie er sagt, seinem eigenen Charakter ähnlich sind. Kunst- und Familiengeschichte sind es also, die das Kunsthaus in dieser Ausstellung erlebbar macht.

In Jerusalem (1998/99) und mehreren japanischen Städten, darunter Tokyo (2001), und in London (2002), haben hunderttausende Besucher die Sammlung des im Kanton Zürich ansässigen Kaufmanns und seiner Familie schon bewundern können.

Werner Merzbacher, der 1928 in Oehringen (Süddeutschland) geboren wurde, kam 1939 als jüdisches Flüchtlingskind in die Schweiz. Er möchte seine Leidenschaft für die Kunst aus Dankbarkeit gegenüber Zürich und der Schweiz mit einem breiten Publikum teilen. Ausgangspunkt der Kollektion ist die exklusive Gruppe ausserordentlicher Werke, welche Frau Gabrielle Merzbacher-Mayer von ihren Grosseltern, Bernhard und Auguste Mayer, geerbt hatte und die seit den 1960er Jahren durch gemeinsame Ankäufe um hochkarätige Werke bereichert worden ist. Eine Anzahl der ehemals im Besitz der Familie Mayer befindlichen Arbeiten kehrt für die Ausstellung als Leihgabe zurück und ermöglicht so die Rekonstruktion der Familiensammlung von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.

Das Kunsthaus Zürich, das sich schon lange mit dem Gedanken trug, Kunstgeschichte einmal aus der Perspektive eines Privatsammlers aufzurollen, fand in Merzbacher eine mäzenatisch handelnde Persönlichkeit, die mit Neugier, Kunstsinn, Leidenschaft, Mut und Tatkraft über die letzten Jahrzehnte ein ebenso konsistentes wie hochkarätiges Ensemble moderner Malerei und Skulptur heranwachsen liess. Die Familie Merzbacher hat ihre Verbundenheit mit dem Kunsthaus schon in der Vergangenheit durch Schenkungen und Dauerleihgaben an die Zürcher Kunstgesellschaft unter Beweis gestellt. Die Qualität der ausgestellten Werke kann sich mit derjenigen der Sammlung im Kunsthaus Zürich messen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag DuMont. In den Beiträgen von Kurator Tobia Bezzola, Stephanie Rachum, Magdalena M. Moeller und Werner Merzbacher (Grusswort) findet der Leser umfangreiche Details zum Inhalt und Aufbau der Privatsammlung. Neben Anekdoten über die persönlichen Beziehungen zwischen der Sammlerfamilie, Künstlern und Galeristen, einem Leben zwischen Ascona, Zürich und New York, gesellt sich eine von Linda Schädler erarbeitete kunsthistorische Analyse der Bedeutung einzelner Werkgruppen. Die Publikation zeichnet sich durch grosszügige Abbildungen mit Gesamtansichten und Bildausschnitten aus und wird im Kunsthaus-Shop erhältlich sein.

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Fest der Farbe
Von Picasso, van Gogh und Klee zu Kandinsky, Kirchner und Matisse – Die Sammlung Merzbacher-Mayer
Kurator: Tobia Bezzola

Werke von Ernst Barlach, Max Beckmann, Umberto Boccioni, Georges Braque, Alexander Calder, Paul Cézanne, André Derain, Sam Francis, Vincent van Gogh, Natalija Gontscharowa, Julio González, Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Fernand Léger, Richard Paul Lohse, Kasimir Malewitsch, Henri Matisse, Joan Miró, Claude Monet, Henry Moore, Gabriele Münter, Emil Nolde, Pablo Picasso, Auguste Renoir, George Rickey, Gino Severini, Jean Tinguely, Maurice de Vlaminck ...